»Das war ... ereignisreich«, bemerkte Charles, während er hinter ihnen die Haustür schloss und sie beide gegen die nächste Wand sanken. Ihm selbst fehlten die Worte, vielmehr würde er über die letzten Stunden das Tuch des Schweigens ausbreiten und sich nie wieder daran erinnern.
Seine ganze Haut stand buchstäblich in Flammen, auch an Stellen von denen er nicht einmal geahnt hatte, dass er dort Schmerzen verspürte. Sein Gesicht schien ihm ebenfalls heißer als sonst. Sion hatte es geschafft, dass er überall von fremden Händen berührt worden war, ohne das kleinste Zeichen an Mitleid oder Bestürzung zu zeigen.
»Das nennen sie also eine Ganzkörperenthaarung«, brach er sein eisiges Schweigen schließlich, bevor er sich langsam aus der Jacke schälte, »zutiefst verstörend.«
»Oh, dein Schrei, als jemand sich um dein bestes Stück kümmern wollte, wird sicher in die Geschichte eingehen.«
Sollte sein Bruder ihn auslachen, wie auch Sion es ausgiebig getan hatte. Ihm war in jenem Moment beinahe das Herz bis in die Zehen gesunken. Sich räuspernd trat er den Rückzug in die Küche an, um sich um das Mittagessen zu kümmern. Hätte er von Anfang an gewusst, wohin Sion sie schleppte, hätte er sich lieber mit dem Alb auf nach Marc gemacht. Dort wäre es nie dazu gekommen, dass ein Mensch sich mit seinen Intimzonen befasste und er fand nicht, dass eine derartige Behandlung dazu gehörte!
Mit zusammengepressten Lippen öffnete er gleich mehrere Behältnisse, um den Inhalt zu begutachten. Ihm stand gar nicht der Sinn danach, sich den Bauch vollzuschlagen. Viel lieber wollte er dieses Kribbeln auf der Haut loswerden und leider Gottes, selbst Hand anlegen ...
Schuld daran trug dieser Mitarbeiter, der Marc recht ähnlich gesehen hatte. Dessen magische Finger im Zusammenspiel mit den Schmerzen boten einen schier verbotenen Kontrast, der seine Sinne seit Stunden vernebelte.
»Die Prozedur scheint dich ganz schön fertig zu machen. So ungewohnt?«
Charles Neugier kam zu einem denkbar ungünstigen Moment. Es wunderte ihn eh, dass sein Bruder sich so schnell wieder beruhigt hatte und nun die Ruhe selbst zu sein schien.
»Ich ... wüsste nicht, was es dich angeht. Dir macht das alles ja gar nichts aus.«
»Mich von Menschen betatschen zu lassen? Das ist nichts im Vergleich dazu, was meine Herrschaften mit mir gemacht haben. Außerdem hat der Alb mir einen regelrechten Leckerbissen vorgestellt als Wiedergutmachung für sein Benehmen und nun ja, ich bin kein Kostverächter.«
Mit anderen Worten: Charles hatte sich, während oder nach der Behandlung, mit einer Menschenfrau amüsiert. Er wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder aufregen sollte.
»Sie ist doch noch am Leben«, fragte er sicherheitshalber nach, während sein Verstand sich bereits die ersten schlimmen Szenarien ausmalte.
»Natürlich. Unbeschadet, außer etwas wund vielleicht. Ich hatte schon ewig keinen Sex mehr. Du?«
Er würde unter keinen Umständen mit Charles darüber reden. Er wollte auch nicht mehr Einzelheiten erfahren. Das fertig zubereitete Essen stellte er auf den Tisch und öffnete die Schublade mit dem Besteck, hatte aber nicht die Rechnung mit seinem Bruder gemacht. Der schloss sie wieder als er sich, mit vor der Brust verschränkten Armen, dagegen lehnte.
»Constantine. Wo ist mein über besorgter Bruder, der mir die Leviten liest wegen dieser Dummheit? Irgendwas stimmt doch nicht mit dir.«
»Ich will essen, Charles.«
»Weißt du, das kaufe ich dir nicht ab.«
Sein Bruder musterte ihn von Kopf bis Fuß, bis ihm ein leises Pfeifen entwich.
»Oh, das war dir alles sehr unangenehm. Der Alb hatte also doch Recht damit, dass du noch Jungfrau bist, die noch nie angefasst wurde.«
Die Vermutung traf ins Schwarze. All die Jahre im Dienst seiner Herrin Jacinda bekam er schon mit, was sich im Schlafzimmer und nicht nur da zwischen Menschen oder Vampiren abspielte. Selbst Erfahrungen gesammelt, hatte er jedoch nie und da er sich nicht an sein Leben als Mensch erinnerte, wusste er auch nicht, ob er je bei einer Frau oder einem Mann gelegen hatte. Das frustrierte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte.
»Ich bitte dich, Charles, lass mich essen«, versuchte er es mit einem Themenwechsel, doch sein Bruder weigerte sich kopfschüttelnd.
»Du zerbrichst dir den Kopf für nichts und wieder nichts. Dieser Mensch, Marc, das wird mit ihm alles ganz anders sein. Du wirst seine Berührungen mögen. Vielleicht wird es dir am Anfang unangenehm sein, aber dann nicht mehr. Muss an diesem Verliebtheits Ding liegen oder so.«
Versuchte Charles wirklich, ihn aufzubauen?
»Danke, aber ich denke, für eine Weile brauche ich keine Tipps. Weder von Sion, noch von dir.«
»Okay, aber du gehst heute sicher wieder zu deinem Menschlein, oder?«
Das hatte er vor, doch inzwischen hielt er es für keine so gute Idee. Nicht, wenn ihm nur daran gelegen war seinen Frust abzubauen.
»Ich denke nicht«, antwortete er daher und schob Charles beiseite, um endlich an das Besteck zu gelangen.
»Constantine ...«
Sein Bruder sah ihn eine Zeit lang an, verließ aber die Küche ohne ein weiteres Wort. Ihm war es nur Recht. Auch ohne einen nörgelnden Bruder, schmeckte die Mahlzeit mehr als nur fad. Jeder Bissen entpuppte sich als Schwerstarbeit, dass er den noch halb gefüllten Teller in den Mülleimer warf. Eine Verschwendung, aber es ging einfach nicht.
Etwas Erleichterung empfand er erst, als kaltes Wasser aus dem Duschkopf seine gereizte Haut besänftigte. Die Anspannung fiel nach und nach von ihm ab, dass ihm ein tiefer Seufzer entglitt.
Sein anderes Problem ließ sich jedoch nicht so leicht fortspülen. Die Hände an den Fließen abgestützt, schaute er missmutig an sich hinab. Es war seit dem letzten Mal eine gefühlte Ewigkeit her. Eine derartige Sehnsucht hatte er neben Marc bisher nur für einen anderen Mann empfunden. Allerdings ging es nie über das bloße Betrachten aus der Ferne hinaus.
»Tywell«, raunte er jenen Namen und ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen bei dem Gedanken an den anderen Ghul, der sich inzwischen zum Repräsentanten ihresgleichen im Rat gemausert hatte. Seitdem dachte er nicht mehr oft an ihn. Jetzt krochen langsam, all die Erinnerungen an den jungen Mann mit leer dreinblickenden Augen, hoch. Eine ebenso gequälte Seele wie Charles, ganz anders als Marc.
Der war das blühende Leben. Immer ein Lächeln auf den Lippen, unvoreingenommen um ihn besorgt und furchtbar anziehend, das er manchmal vergaß, was er sagen wollte.
»Marc ...«
Hätte er gestern die Gelegenheit wirklich beim Schopfe gepackt und ihn vor der Haustür küssen sollen? Wie es wohl überhaupt wäre, diese Lippen auf seinen zu wissen? Seine Vorstellungskraft gaukelte ihm stets einen süßlichen Geschmack vor, weil von Marc ein solcher Duft ausging. Es liefe ihm das Wasser im Mund zusammen, wenn er es zuließe. Jetzt, in diesem Moment, gestattete er es sich und hieß ihn willkommen. Sein Puls beschleunigte sich zusammen mit seiner Atmung, als er sich über Brust und Bauch strich. Sich ausmalte, dass es Marks Fingerspitzen auf der Haut wären, die ihn erkundeten. Wie sie ihn zu Beginn zaghaft berührten, bis sie seine Hüften erreichten und an seinen Seiten ruhten. Marc sähe ihn mit Sicherheit gerne in die Augen. Die ganze Zeit vielleicht, wenn seine Finger wieder auf Wanderschaft gingen.
Zitternd rang er nach Luft, als er mit geschlossenen Augen seine Hand um seine wachsende Erregung schloss.
»Marc«, seufzte er leise, langsam reibend, während er sich weiter seiner Fantasie hingab. Ihm wurde heißer, je länger er dieses Spiel mit sich trieb. Sich vorstellte, wie Marc ihn für einen leidenschaftlichen Kuss zu sich zog, ohne in seinen Bewegungen innezuhalten. Er würde nach mehr betteln. Ihm fiel es bereits jetzt schon schwer, seine Hand in einem gleichmäßigen Rhythmus weitermachen zu lassen, weil alles in ihm nach Erlösung drängte. Die Augen fest zusammengekniffen, entwich ihm ein leises Wimmern, als die ersten Wellen über ihn hereinbrachen. Ihm entglitt vollkommen die Kontrolle.
»Verdammt...«
Das Wasser spülte seine Hinterlassenschaften fort, bevor er es abdrehte und aus der Dusche stieg. Sexfantasien mit Marc nachzugehen, sollte ihm verwerflich vorkommen, aber er fühlte sich seltsam entspannt. Nicht in der Verfassung, sich dem Kellner zu stellen, doch gut genug, um sich jetzt in aller Ruhe den nächsten Schritt zu überlegen. Ein Teil von ihm wollte schon ins Restaurant, gerade, weil ihn das Erlebnis heute aufwühlte und Marc es schaffte wie kein anderer, es unvergessen und nichtig erscheinen zu lassen. Ein kleiner Flirt reichte da schon.
Vielleicht schaffte er es, Sions Vorschlag mit dem Kaffeetrinken in die Tat umzusetzen. Den einzigen Tipp, den er nach dieser Ganzkörperenthaarung beherzigte. Alles andere brachte er nicht über die Lippen.
Das Handtuch um die Hüften geschlungen, stapfte er zurück in sein Schlafzimmer, wo seine Schritte auf der Schwelle innehielten.
»Wer hat dich reingelassen?«, wollte er von seinem Freund auf dem Bett wissen, der sich in den Kissen zurücklehnte und in einem Buch blätterte. Sion blickte ihm über den Rand hinweg an, grinste verschlagen wie eine Katze, dass er das Bedürfnis verspürte, ihn hochkantig rauszuwerfen.
»Ich wusste, dich hat die Behandlung nicht kalt gelassen. Da ich aber ein überaus gütiger Freund bin, wollte ich dir die Zeit zum Runterkommen geben. Wie ich hörte, bist du recht schnell gekommen.«
Der Alb legte das Buch beiseite und setzte sich im Schneidersitz auf.
»Mich muss niemand reinlassen. Du weißt doch, ich hab eine spezielle Fähigkeit, die es mir ermöglicht, Häuser unbehelligt betreten zu können.«
Ihm den Rücken zukehrend, öffnete er seinen Kleiderschrank. Es wunderte ihn nicht, dass sich Sion irgendwie Zugang verschafft hatte oder den Lauscher an der Wand spielte. Seit sie wieder heimgekehrt waren, glitt dessen prüfender Blick häufiger über ihm. Was ihn momentan zu schaffen machte, war die fehlende Privatsphäre.
»Verzeih mir, wenn ich dich in meinem Übereifer, dir Gutes zu tun, verletzt habe. Zugegeben, ich fand die Vorstellung von dir und dem Schnuckelchen auch überaus witzig. Ich tue es nie wieder?«
Ihm entwich ein verärgerter Laut, als er diese Frage hörte und suchte sich ein Hemd heraus. Er hatte sich das schon gedacht. Wenn sein Freund dachte, mit Einer nicht ernst gemeinten Entschuldigung wäre es getan, irrte der sich. Ihm kam da auch schon eine Idee.
»Wirst du Wiedergutmachung leisten«, fragte er, als er sich das Hemd überstreifte und sich nach dem Alb umdrehte. Sion hob erst eine, dann die zweite Braue.
»Was schwebt dir denn vor? Willst du ein paar Kniffe von mir, wie du dein Vergnügen verlängerst?«
Diese Worte ignorierte er geflissentlich, als er sich eine Unterhose aus einer Schublade klaubte, die er sich ebenfalls anzog. Was ihm vorschwebte, brachte ihn vermutlich in Teufels Küche. Auf jeden Fall wäre ihm Owens Zorn sicher, aber damit könnte er leben.
»Ich möchte, dass du zu Owen gehst und ihn anflehst, dir das bisschen Hirn, das dir anscheinend geblieben ist, heraus zu vögeln. Dürfte dir nicht allzu schwer fallen als Meister der Kunst, hm?«
Sion starrte ihn mit offenem Mund an, wie er es noch nie bei ihm gesehen hatte. Beinahe hätte er sich ins Fäustchen gelacht, wäre da nicht dieser spezielle Glanz in den Augen seines Freundes.
»Verstehe. Gibt es Regeln?«
Es ging hier um Sion.
»Natürlich. Du musst die ganze Zeit über angezogen bleiben, darfst nicht lügen oder Tricks anwenden.«
Wie er Owen kannte, würde dieser dem Alb die Türe vor der Nase zuschlagen. Was Sion nur als kleinere Hürde ansähe.
Insgeheim schämte er sich, den Hexenmeister derart aufs Kreuz zu legen, doch der Ärger über Sion überwog. Er wollte seinen Freund eine Niederlage einstecken sehen.
»Oh, da fährst du Geschütze auf. Wirklich gemein, Constantine«, meinte Sion mit einem theatralischen Seufzer, der ihn nicht täuschte. In Wirklichkeit freute sich der Alb auf diese Herausforderung, besonders, da es sich um Owen handelte.
»Dann stimmst du zu«, wollte er nur wissen, bevor er in seine Hose stieg, um sich endlich auf dem Weg machen zu können. Er wollte Marc sehen und mit ihm sprechen.
»Oh ja, und wenn ich das schaffe, verzeihst du mir? So richtig?«
»Ja, ich vergebe dir dann.«
Wie Sion es ins Haus geschafft hatte, offenbarte sich ihm, als dieser einfach aus dem geöffneten Fenster hechtete. Das Lachen klang ihm noch minutenlang in den Ohren nach, über das er lediglich den Kopf schüttelte.
»Ich hätte wirklich mit ihm zu Marc gehen sollen.«
Ihm blieb zu hoffen, dass Owen von Sion was übrig ließ, wenn der mit ihm fertig war und nicht seinen Kopf forderte.
Vor der Treppe des Restaurants blieb er ein letztes Mal stehen, um den ersten Knopf seines Hemdes zu öffnen. Es juckte ihn überall, nur das Atmen fiel ihm gerade noch schwerer als das Kratzen zu unterlassen. Daheim hatte er sich vor dem Verlassen des Hauses von Charles eincremen lassen müssen. Eine Erfahrung, auf die keiner von ihnen erpicht gewesen war, aber sein Bruder hatte sich auch nicht geweigert.
»Ah, Constantine.«
Er horchte auf. Es war nie vorgekommen, dass Meghan ihn, mit vor der Brust verschränkten Armen und Vornamen, begrüßte. Ihr wütendes Gesicht tat das Übrige, um irritiert vor ihr am Tresen stehen zu bleiben.
»Guten Abend, komme ich ungelegen?«
Aus den Augenwinkeln sah er bereits, Marc herbeieilen und fühlte sich wesentlich wohler.
»Meghan, du vergraulst hoffentlich nicht die Gäste.«
»Hmpf.«
Sie zog eine Schnute, sagte nichts weiter. Sollte sie diese Behandlung auch den anderen Gästen zuteil werden lassen, taten sie ihm leid.
Marc hingegen verdrehte die Augen, bevor er ihm den Arm bot. Eine unerwartete Geste, die er trotzdem mit einem Lächeln annahm.
»Darf ich Sie zu Ihrem Platz geleiten?«
Sich bei dem Kellner unterhakend, lachte er leise. Das versprach ein netter Abend zu werden.
»Mit Vergnügen.«
Marc tat dies vermutlich nur, weil es keine weiteren Gäste gab, die sich über sein Benehmen mokierten. Sehr zur Verstimmung seiner Kollegin, die hinter ihnen schnaubte wie ein wildgewordener Stier.
»Frag besser nicht«, raunte ihm der Kellner ins Ohr, so nah, dass er dessen Lippen spürte und sich die Haare in seinem Nacken aufstellten, »sie kriegt sich schon wieder ein.«
»Ah ja. Sie ist vermutlich zutiefst gekränkt, weil du ihr einen weiteren Mann vor der Nase wegschnappst.«
Es tat gut, Marcs Lachen zu hören. Auch, dass er sich mit gesenkten Wimpern über den Nacken strich.
»Wenn es denn so wäre ...«
Sie waren am Tisch angekommen, aber er unternahm nichts um sich von dem jungen Mann zu lösen. Stattdessen umfasste er dessen Oberarm etwas fester, damit dieser ihn ansah. Seine Zunge klebte für einen winzigen Moment an seinem Gaumen. Den ganzen Weg über hatte er sich Worte zurechtgelegt, die sich alle in Rauch auflösten, weil er in diese braunen Augen blickte.
»Was nicht ist, kann ja noch werden, oder?«, bekam er wenigstens über die Lippen, ganz überraschend, doch sie reichten, um etwas in Marcs Augen aufleuchten zu lassen. Hoffentlich Freude. Definitiv Freude wie er feststellen musste, als der Kellner ihn verschmitzt angrinste.
»Bittest du mich gerade um ein Date?«
»Ich bin furchtbar schlecht in solchen Dingen«, gestand er, während er sich von dem anderen Mann löste und sich an den ordentlich gedeckten Tisch setzte, »ich wollte dich auf einen Kaffee einladen, mich aber bisher nie getraut.«
Aus Gründen, von denen Marc nicht die geringste Ahnung hatte. Der Kellner blinzelte und schniefte etwas vor sich hin.
»Weinst du?«
Das hatte er nicht gewollt! Bevor er aufstehen konnte, bedeutete ihm der junge Mann sitzen zu bleiben.
»Verdammt. Ich bin so ein Sensibelchen, tut mir leid.«
Noch einmal schniefend, richtete sich Marc zu voller Größe auf und legte ihm die Speisekarte vor, von der sie beide wussten, dass sie unbeachtet liegen bliebe. Mit geröteten Wangen holte der Kellner seinen kleinen Notizblock hervor, um die Bestellung entgegenzunehmen.
»Also ... Frischfleisch? Ich meine, ein Steak?«
»Das klingt gut. Beides.«
Nach der Dusche sollte sein Verlangen eigentlich gestillt sein. Während er Marc dabei beobachtete, wie der junge Mann sichtbar schluckte und dessen Herz in einem schnelleren Takt schlug, konnte er auf das Essen gut verzichten.
»Wer weiß, was der Abend so bringt, Constantine.«
Zwinkernd steckte der Kellner seinen Block zurück und nahm die Karte wieder an sich. Nicht, ohne dass sich ihre Finger dabei berührten. Deutlicher konnten Absichten wie diese doch gar nicht gezeigt werden.
»Ja, wer weiß«, stimmte er leise zu, als Marc durch die Tür zur Küche trat. Ein unbestimmtes Lächeln auf den Lippen, lehnte er sich auf dem Stuhl zurück. Eine Stunde würde nie genügen, um ausreichend von diesem Mann zu bekommen.