Er bekam am Ende noch ein paar Stunden Schlaf ab. Nachdem er sich die Seele aus dem Körper gebrüllt hatte, war er wieder nach Hause getorkelt.
Es war erstaunlich, dass niemand aufgewacht war, angesichts seines Geschreis.
Seine Eltern hatten geschlafen, ebenso Kevin und Leia, als er wieder über den Baum, durchs Fenster hineingeklettert war. Dann war er leise unter die warme Dusche gesprungen. Der Gips war dank der Regenjacke nur leicht feucht, er föhnte ihn noch Trocken. Wenn Dr. Crand oder seine Mutter erfahren würde, dass dieser nass geworden war, wäre er jetzt einen Kopf kürzer.
Noé blickte sich im Spiegel selbst entgegen. Die Haut unter dem rechten Auge war blau angelaufen, pulsierte schmerzhaft. Dazu kamen noch die schwarz-violetten Augenringe.
Dieses Jahr muss ich mich für Halloween nicht einmal schminken, dacht er sarkastisch.
Während er nach unten ging, checkte er seine Instafeeds. Auf der untersten Treppenstufe blieb er stehen.
Irgendein Vollidiot hatte die Bilder von gestern Nacht hochgeladen. Sie waren überall. YouTube, Instagram, Facebook, Snapchat.
Fotos, auf denen er alleine am Tisch sass, leichenblass und mit traurigem Gesichtsausdruck. Überschriften wie »Schwuler wird sitzengelassen«, »Siebzehn, schwul, sucht«, »Schwuchtel wartet auf toten Freund« säumten die Aufnahmen.
Jemand hatte sogar die Prügelei gefilmt und ins Netz gestellt.
»Schwuler rastet aus!«
»Schwuchteln sind gewalttätig!«
Aber es gab auch Titel wie »Das ging unter die Gürtellinie« oder »Dieser Cord hat’s verdient«. Denn auf einigen Videos war auch Harris’ Kommentar über Kyo drauf.
»Noé ist berühmt«, schrien die Zwillinge als er sich an den Tisch setzte.
Evelyn Whitney schaute ihre Kinder fragend an. »Was?«
Die beiden streckten ihr grinsend ihre iPods entgegen. Auf dem Bildschirm war ein zusammengeschnittenes Video von gestern Abend zu sehen. Bilder und die Aufnahme der Prügelei.
»Sitzengelassener Schwuler rastet aus«, lautete der Titel.
Seine Mum schaute sich das Video an. »Oh mein Gott, Noé!«
»Es hat bereits über 100'000 Klicks.« Leia zeigte stolz auf die Zahl. »Und ganz viele Kommentare.«
Sie fing an die Kommentare zu lesen. »Das ist... heilige Sche... ist unglaublich - «
»Cool. Ich weiss«, unterbrach Kevin.
»Beleidigend. Die stampfen Noé in Grund und Boden«, beendete die Mutter ihren Satz.
»Nein, nein. Es gibt auch Leute, die Noé verteidigen. Es gibt die Noé-Fans und die Cord-Fans.« Seine kleine Schwester deutete auf die Kommentare, in denen er verteidigt wurde.
Er zuckte bloss die Schultern. Er wollte damit nichts zu tun haben.
»Ich gehe jetzt. Wir sehen uns heute Abend.« Noé leerte den Kaffee runter, griff sich einen Toast und verliess das Haus.
Im Bus zur Schule fragte er sich, wie sein Leben nur so hatte ausser Kontrolle hatte geraten können. Alle starrten ihn an, tuschelten. Er ignorierte sie mit Hilfe von Queens Hit I Want to Break Free gekonnt.
Als sie bei der Rochester Grammar School hielten, wartete er bis alle ausgestiegen waren. Danach zog er sich die Kapuze tief ins Gesicht und betrat das Gebäude. Er hörte die Schüler überall flüstern. Sogar einige Lehrer schauten sich auf ihren Handys die Videos und Bilder an.
Er ignorierte sie. Seine Kopfhörer halfen ihm dabei. Im Geschichtszimmer setzte er sich auf seinen Platz, starrte ins Lehrer. Nuriel liess sich neben ihn fallen, tippte an die Urban Ears. Grummelnd zog er sie vom Kopf.
»Ehrlich gesagt, weiss ich nicht was ich sagen soll. Und das kommt bei mir ja weiss Gott nicht oft vor.« Sie schüttelte ungläubig den Kopf. »Der Abend ist wohl nicht ganz so verlaufen wie geplant.«
Er sagte nichts. »Das beste und einzige One-Man-Date, das ich je hatte«, spottete er.
Nuriel schaute ihn mitleidig an. »Es tut mir leid. So sehr.« Sie wollte nach seiner linken Hand greifen, merkte dann aber, dass diese ja vergipst war. »Ach ja, das war da auch noch. Du siehst echt krass aus. Nicht wie der brave Engel von sonst. Eher wie ein MMA-Kampfer oder so.«
Noé schnaubte. »Vier Wochen dann ist es verheilt. Das war mit Abstand. Ich meine mit Abstand, der schlimmste Abend meines Lebens. Schlimmer als der Tag, an dem Kyo gestorben ist, schlimmer als seine Beerdigung. Schlimmer als jeder einzelne andere Tag, an dem Kyo nicht da war.«
»Scheisse«, knurrte Nuriel mit blitzenden Augen. »Ich bringe diese beiden Scheisskerle sowas von um. Zwei dreckige Mistkerle!«
»Achten Sie auf ihre Ausdrucksweise Miss Aslan«, tadelte Mister Tann sie.
Sie drehte sich auf ihrem Stuhl um, in den Augen eine Kriegserklärung. »Ich drücke mich aus, wie es mir beliebt.«
Jetzt musste er sich doch ein schwaches Lächeln verkneifen. »Lass gut sein, Nuriel. James ist wahrscheinlich etwas dazwischen gekommen und dass Harris ein Arschloch ist, wissen wir ja.«
Angesichts seines niedergeschlagenen Tonfalls schaute sie ihn mitleidig an. »Es tut mir so leid, Noé«, wiederholte sie.
Er winkte ab, wollte nicht noch schwächer wirken. »Schon gut.« Müde richtete er seinen Blick nach vorne, wo Mister Tann anfing irgendwelche geschichtlichen Ereignisse aufzuzählen, die enorm wichtig waren für das Examen nächste Woche.
Seine Gedanken waren jedoch nicht im 19. Jahrhundert bei Abraham Lincoln, sondern bei dem Date von gestern Abend.
Noch nie in seinem Leben hatte er sich so gedemütigt gefühlt wie, als Cord mit seiner Truppe das Café verlassen hatte.
Es war einfach nur erniedrigend gewesen, dass James ihn hatte sitzengelassen.
Dann hatte er sich endlich, nach vier Monaten getraut sich mit dem anderen zu treffen und dieser tauchte nicht auf.
»Soll ich heute Abend bei dir vorbeikommen? Dann können wir was kochen und uns gemütlich einen Film anschauen?«, fragte Nuriel, als es klingelte.
»Ja, ist gut«, murmelte er, mit den Gedanken immer noch zur Hälfte bei gestern Abend. Während sie sich auf den Weg zum Chemieraum machten, zog er sein Handy aus der Jackentasche. Sofort sprang ihm die neue Nachricht von James ins Auge.
»Es tut mir unglaublich leid, dass ich gestern nicht kommen konnte. Mir ist etwas dazwischen gekommen und dann habe ich in der ganzen Hektik völlig vergessen dir zu schreiben.«
Er lachte trocken auf. Das klang schon sehr nach einer lahmen Ausrede. »Schau mal was James mir geschrieben hat.«
Nuriel las langsam die Nachricht auf dem Display durch. »Ein bisschen mehr Mühe hätte er sich bei seiner Ausrede schon geben können.«
»Vielleicht bin ich doch nur auf Platz zwei der grössten Feiglinge auf Erden«, erwiderte Noé bitter.
»Hee, das war ein Fehlschlag, aber jetzt hast du dich einmal überwinden können, also wirst du es auch weitere Male schaffen«, meinte Nuriel lächelnd.
Er war da nicht ganz so optimistisch wie sie, aber er wollte keine Diskussion vom Zaun brechen.
Während des ganzen Tages wurde er komisch angestarrt. Überall wurde getuschelt, gelästert. In der Mittagspause lief er Mister Readson über den Weg.
»Alles klar bei dir?«, fragte dieser ihn.
Noé lächelte sarkastisch. »Natürlich. Mir geht es super.«
Der Vertrauenslehrer schaute ihn mit erhobener Augenbraue an.
»Ich komm schon klar. Danke.« Seine Stimmung war einfach absolut im Keller.
»Was bereitet ihr zwei Starköche uns denn heute Abend zu?«, fragte seine Mum ihn, als er und Nuriel ihre Schulsäcke neben die Treppe warfen.
Nuriel grinste, klatschte begeistert in die Hände. »Wir dachten an ein leckeres Riz Casimir und zum Nachtisch frische Amaretto Kekse.«
Genüsslich schloss Evelyn Whitney die Augen. »Das klingt köstlich. Dann lass ich euch beide mal, damit ihr dieses Festmahl zubereiten könnt.« Mit einem Lächeln zog sie sich ins Wohnzimmer zurück. Aber er hatte die Schatten in ihrem Gesicht gesehen. Sie machte sich Sorgen um ihn.
Nuriel griff nach ihren beiden Rucksäcken und fing an die Zutaten, die sich nach der Schule noch besorgt hatten, auszupacken.
»Falls Katy es dir noch nicht erzählt hat, Kyle hat mit einer neuen Therapie begonnen«, durchbrach seine beste Freundin das Schweigen, während sie die Zutaten ordentlich auf dem Küchentresen aufreihte. Ihrer Stimme war nicht zu entnehmen, wie sie es fand, dass er einen weiteren Versuch startete.
»Das freut mich. Glaube ich. Tut es das?« Noé war sich nicht sicher, was er sagen sollte.
Seine beste Freundin zuckte die Achseln. »Ich weiss es auch nicht. Einerseits bin ich froh, dass er es noch einmal versucht, aber andererseits habe ich es satt immer zu hoffen, dass es dieses Mal klappt, um dann doch wieder nur von ihm enttäuscht zu werden. Ich will das nicht mehr.« Ihre grünen Augen blitzten frustriert.
Noé nickte bedächtig. »Das kann ich verstehen. Das ist jetzt seine fünfte Therapie oder?«
Sie bejahte. »Ich glaube, wenn du denkst, dass er es wert ist auf ihn zu warten, für ihn zu kämpfen, dann solltest du es tun. Und wenn nicht, dann nicht. Es gibt tausende Kerle, die nur auf dich warten. Natürlich ist weder Kyle noch sonst irgendeiner gut genug für dich, aber damit werde ich mich wohl abfinden müssen.« Er lächelte schief.
Sie schluckte, versuchte den Kloss in ihrem Hals loszuwerden. »Du bist wie mein Baba. Aber ich habe das Gefühl, er gibt sich einfach nicht genug Mühe. Dass er gar nicht clean werden will. Also klar, will er das nicht. Kein Süchtiger will clean werden, aber ... weißt du was ich meine?«
»Ja, ich verstehe es. Aber, wenn es so ist, dann solltest du ihn vielleicht besser loslassen.« Er öffnete eine Schublade und zog drei Pfannen hervor.
Sie riss die Augen weit auf, den Kopf schüttelnd. »Nein, das kann ich eben auch nicht. Jedes Mal, wenn er wieder im Krankenhaus landet, habe ich Angst, dass er nicht wieder rauskommt. Dass er mich nie wieder schief grinsend in die Arme nimmt. Dass seine grauen Augen nicht mehr aufleuchten, wenn er mich küsst. Dass er mir nie wieder sagt, dass er mich liebt.« Ihre Stimme zitterte, sie schluchzte schon fast.
Noé nahm sie fest in die Arme. Strich ihr über die dunkelbraunen Krausen. »Sch. Ganz ruhig, Nuriel. Alles wird gut.«
»Es ist die beste Klinik in ganz England«, flüsterte sie an seine Brust.
Er lächelte sie beruhigend an. »Na siehst du? Dann stehen die Chancen doch ganz gut.«
Sie lachte leise. »Du bist der beste Freund, den man nur haben kann.« Langsam löste sich das Mädchen von ihm. »Wir sind schon zwei hoffnungslose Fälle.« Schief grinsend griff sie nach einem Messer, um die Früchte zu zerschneiden.
»Eher zwei zu hoffnungsvolle Fälle«, erwiderte er bitter.
Überrascht zog seine beste Freundin die Augenbrauen hoch. »So verbittert kenne ich dich ja gar nicht.«
Mit einem Achselzucken mass er die benötigte Menge an Reis ab. »Das Leben hat mich in die Knie gezwungen«, brummte er und stellte die Pfanne mit dem Wasser auf die Herdplatte. Nuriel lachte über seinen Kommentar. »Jetzt tu nicht so, als wärst du Shakespeare höchst persönlich.« Sie schnetzelte die Ananas in kleine Stücke.
»Du bist in der schwulen Welt sicher höchst beliebt. Dieser nachdenkliche graublaue Blick, die blonden Engelslocken. Nicht zu vergessen; das riesengrosse Herz.« Grinsend sah sie ihn an. »Deine Kussfertigkeiten kann ich leider nicht beurteilen, aber die sind sicher auch top.«
Jetzt hatte sie ihn soweit, dass er auch schmunzelte. »Mit der Schwulen-Welt wie du sie nennst, habe ich nicht allzu viel am Hut.«
»Erzähl keinen Blödsinn. Du hattest über ein Jahr lang einen Freund, warst schon an der Pride-Parade...«
Gerade als er etwas erwidern wollte, klingelte sein Telefon. Er fischte es aus seiner Hosentasche und schaute wer es war.
James.
Er schaltete das Handy aus und schob es zurück in seine Hose. Nuriel beobachtete ihn bedauernd. Mit dem Messer, das er in der rechten Hand hielt und versuchen wollte die Mandeln kleinzuhacken, was nicht so einfach werden würde, da er ja Linkshänder war, zeigte er drohend auf sie. »Hör auf mich so anzustarren. Ich bin kein Sozialfall oder so.«
Als würde sie sich ergeben, hob sie die Arme. »Schon gut. Willst du denn gar nicht wissen, wieso er nicht gekommen ist?«
»Nein, will ich nicht. Er hat nicht mal gesagt, dass er nicht kommen konnte. Eine Nachricht mit Ich kann nicht kommen. Tut mir leid. Hätte mir schon gereicht, aber nicht mal das.« Noé fühlte sich einfach nur niedergeschlagen.
Nuriel blieb stumm, als wüsste sie, dass da noch mehr kommen würde.
»Weißt du, er hat mir geschrieben. Etwa um vier. Mach mich gleich auf den Weg. Freu mich schon.« Er schluckte. »Da hatte ich schon so etwas wie ein Déjà-Vu. Damals, an dem Tag... an dem Tag als Kyo gestorben ist, wollte er auch zu mir. Er hat mir geschrieben. Bin schon fast auf dem Weg zu dir. Wir sehen uns gleich. Ich liebe dich. Aber er ist nicht gekommen. Ich habe gewartet und gewartet, aber Kyo tauchte einfach nicht auf. Und dann kam dieser Anruf der Nakamuras. Den Rest kennst du ja.« Nuriel starrte ihn mit vor Schreck weit aufgerissenen Augen an. »Als ich da im Café sass und James nicht auftauchte, wurde ich mit jeder Minute nervöser. Er schrieb nicht. Es wurde immer schlimmer. Ich hatte das Gefühl, dass sich die Geschichte wiederholt. Ich dachte James sei etwas zugestossen.« Seine Stimme brach.
»Oh mein Gott, Noé«, Nuriel zog ihn in eine Umarmung.
»Also habe ich im Internet nachgeschaut. Stichworte wie Unfall, Jugendlicher, Bredhurst eingegeben. Aber es kamen nur Ergebnisse zu Kyo, was das Ganze auch nicht wirklich besser machte. Ich hatte solche Angst«, flüsterte er.
»Sch. Sch«, murmelte seine beste Freundin beschwichtigend, streichelte ihm über den Rücken. »Aber die Geschichte hat sich nicht wiederholt, okay? Er lebt.«
Noé nickte langsam, wischte sich mit dem Handrücken übers Gesicht. »Lass uns weiterkochen.«
Sie nickte, beobachtete ihn aber weiterhin besorgt. Sie brieten das Hühnchen Fleisch an, bereiteten die Currysauce zu, kochten den Reis.
»Hast du eigentlich mitgekriegt, dass es einen neuen Klub an unserer Schule gibt? Nico, der Herzensbrecher, heisst er«, bemerkte sie, als sie zusammen den Tisch deckten.
»Im Ernst?« Er konnte sich kaum vorstellen, dass es den wirklich gab.
Nuriel grinste bis über beide Ohren. »Jupp. Er hat jetzt schon zwölf Mitglieder.«
Noé lachte. »Nico hat ganze Arbeit geleistet.«
»Aufnahmebedingung ist nur, dass Nico einem schon einmal das Herz gebrochen hat.« Sie griff nach den Töpfen, um sie auf den Tisch zu stellen. »Einige Jungs sind auch dabei. Aber mehr zum Spass, glaube ich.«
Er schüttelte den Kopf. Sein bester Freund war schon ein ziemlicher Playboy. »Eines Tages wird er sich auch noch binden.«
»Hoffen wir’s. Aber bitte nicht an Alice«, fügte die Dunkelhaarige hinzu.
»Nein, Alice für immer? Das könnte ich nicht ertragen. Mit ihrer näselnden Stimme und dem gackernden Lachen? Nein, danke.«
»Ganz meine Meinung«, erklang John Whitneys Stimme hinter ihnen. Er stand auf der untersten Treppenstufe, leicht lächelnd.
»Hi Dad«, begrüsste Noé seinen Vater.
Nuriel strich sich die Haare aus dem Gesicht, warf dem Mann ein Grinsen zu. »Hi John. Wie geht’s?«
»Ganz gut. Es riecht köstlich hier.« John schnupperte in der Luft. »Die andere war süss. Wie hiess sie? Georgia? Ginny?«, wechselte er wieder das Thema.
»Ginger. Ja, gegen die hätte ich nichts auf die Ewigkeit«, meinte Noé. »Weswegen hat er sich eigentlich von ihr getrennt?«, wandte er sich an das Mädchen.
»Ich glaube, weil sie zu perfekt war. Genau! Das war seine Begründung.«
Das Gesicht des Blonden hellte sich auf. »Stimmt. Jetzt fällt es mir wieder ein. Seine Worte waren, glaube ich, sie ist zu perfekt. Sie ist so perfekt, dass ich im Vergleich zu ihr, richtig lahm wirke. Das ist nicht gut für mein Image.«
Die drei fingen an zu lachen. Nico hatte manchmal echt die komischsten Begründungen auf Lager.
Kevin und Leia kamen die Treppe runtergerannt. »Nuriel! Können wir später mit dir Scottland Yard spielen?«
Die Angesprochene lächelte schief. »Klar, so wie immer.« Es war sozusagen eine Tradition, dass, wenn Nuriel bei ihnen zu Gast war, sie alle zusammen Scottland Yard spielten.
»Kinder, setzt euch an den Tisch«, sagte John zu den beiden. Evelyn kam ebenfalls ins Esszimmer, wo sie sich daran machte, allen Wasser einzuschenken.
Noé und Nuriel begannen, allen von dem Reis, dem Curry und den angebratenen Mandeln zu schöpfen.
»Danke euch beiden, für dieses Wunder-Essen«, bedankte seine Mutter sich fröhlich.
»Einen guten Appetit!«, riefen die Zwillinge und stürzten sich auf die Mahlzeit.
Während dem Rest des Abends gelang es Noé ziemlich gut James zu verdrängen. Nachdem sie alle zusammen noch Scottland Yard gespielt hatten und die ganzen Amaretto-Kekse verdrückt hatten, räumten er und Nuriel noch die Küche auf. In die Nacht hinein schauten sie sich die alten Star-Wars Filme an und er ignorierte sein Handy geflissentlich.
Es war fast so, als hätte James ihn nie sitzengelassen.
Aber eben nur fast.