Wenn aube der Näbu so vili Tag wine Techu überem Land liegt, wirds de o mir mängsich z'viu u i ha ds Gfüeu, itz müesi unbedingt wieder mau a d'Sunne. So einisch oder zwöimau im Winter ungernimeni drum aube e Usflug ufe Chaumont,. Das isch e Ussichtspunkt obe a Neueburg.
Letscht Wiehnachte isch es wieder mau so wyt gsy. U wüu ig sowieso ke Bsuech ha gha, hani mir es Picknick iipackt u bi mit em Zug uf Neueburg gfahre.
Es isch de dert immer glych: I stah de ziemlech lang a der Bushautsteu u warte u früüre. D'Schultere fest iizoge, d'Häng i de Mantusäck. Irgend einisch chunnt de dä Bus aube glych u i cha mi dert inne wieder chly ufwärme. A der Hautsteu vom Funi hautet är. O dert heissts wieder warte. Zum Glück isch me dert inne am Schärme, aber würklech warm isch es o dert nid. U der Ruum isch ziemlech düster.
Aber de chunnt de ds Funi u i stige vou Vorfreud ii.
Ds Bähnli fahrt ab u mir stige ziemlech schnäu düre Jurawaud z'deruuf. Zersch sy mir no ungerem Näbu, aber scho gly wird dä geng dicker u dicker u i gseh fasch nümme. Uf de Tanne liegt Biecht, es gseht richtig romantisch us.
U itz chunnt der magisch Momänt: die dicki, graui Masse, wo üses Funi u d'Landschaft het iighüllt, riesst plötzlech uf u innert chürzesterZyt schient d'Sunne i d'Kabine vom Bähnli.
Mir chöme dobe aa. Tief schnuufeni di wunderbari Luft da obe ii, gniesse der blau Himu über mir u di wärmende Sunnestrahle.
Ufem Chaumont hets e Signauturm. Dert chame ufe stige. Der Blick isch atemberoubend. Unger mir liegt es riesigs Näbumeer, wiess, liecht bewegt, mit Wäue. I der Färni grüesse d'Alpe. D'Wäut da obe isch ganz stiu, wüu der Näbu aui Grüüsch vo der Stadt dunger verschlückt.
Letscht Wiehnacht hets ufem Chaumont nid viu Lüt gha, di meiste hei wahrschienlech nöime gfiieret oder ganz viu Zmittag gässe oder beides. I bi de wieder abe vom Turm, ha es Spaziergängli düre Schnee gmacht u de amene hiube Egge – grad vor eme Müürli, wo d'Sunne häre gschune het - mis Picknick gässe. Wunderbar isch das gsy!
Glücklech u zfride bini de wieder z'dürab, vou Sunnestrahle im Härz.
Für aui, wo gärn wette wüsse, wie d'Ussicht vom Chaumont us isch, hie e Link. Uf däm Signauturm hets nämlech o ne Webcam.
https://chaumont.roundshot.com/
Übersetzung:
Wenn jeweils der Nebel so viele Tage wie ein Deckel über der Landschaft liegt, wird es auch mir manchmal zu viel und ich habe das Gefühl, ich müsse wieder einmal an die Sonne. So ein- oder zweimal im Winter unternehme ich deshalb einen Ausflug auf den Chaumont. Das ist ein Aussichtspunkt oberhalb von Neuenburg.
Letzte Weihnacht war es wieder einmal so weit. Und da ich ohnehin keinen Besuch hatte, packte ich mir einen Picknick ein und fuhr mit der Bahn nach Neuenburg (Neuchâtel).
Dort ist es immer gleich: Ich stehe an der Bushaltestelle und warte und friere. Die Schultern fest eingezogen, die Hände in den Manteltaschen. Irgendeinmal kommt der Bus dann doch und ich kann mich dort drin etwas aufwärmen. An der Haltestelle des Funis (Standseilbahn) hält er an. Auch dort heisst es warten. Zum Glück ist man dort drin geschützt, aber wirklich warm ist es auch dort nicht. Und der Raum ist ziemlich düster.
Aber dann kommt das Funi und ich steige voller Vorfreude ein.
Die Bahn fährt ab und wir steigen ziemlich schnell durch den Jurawald hinauf. Zuerst sind wir noch unter dem Nebel, doch schon bald wird dieser immer dicker und dicker und ich sehe fast nichts mehr. Auf den Tannen liegt Raureif, es sieht richtig romantisch aus.
Und jetzt kommt der magische Moment: Die dicke, graue Masse, die unser Funi und die Landschaft einhüllt, reisst plötzlich auf und innert kürzester Zeit scheint die Sonne in die Kabine der Bahn.
Wir kommen oben an.
Tief atme ich die wunderbare Luft hier oben ein, geniesse den blauen Himmel über mir und die wärmenden Sonnenstrahlen.
Auf dem Chaumont hat es einen Signalturm. Dort kann man hinaufsteigen. Der Blick ist atemberaubend. Unter mir liegt ein riesiges Nebelmeer, weiss, leicht bewegt, wie Wellen. In der Ferne grüssen die Alpen. Die Welt da oben ist ganz still, weil der Nebel die Geräusche der Stadt unten verschluckt.
Letzte Weihnacht hatte es auf dem Chaumont nicht viele Leute. Die meisten waren wohl irgendwo am Feiern oder am viel Mittagessen oder beides. Ich ging dann wieder runter vom Turm, machte einen kleinen Spaziergang durch den Schnee und ass an einer windgeschützten Stelle – vor einer sonnenbeschienen kleinen Mauer – meinen Picknick.
Wunderbar war das!
Glücklich und zufrieden ging ich dann wieder hinunter, voller Sonnenstrahlen im Herzen.
Für alle, die gerne wissen möchten, wie die Aussicht vom Chaumont aus ist, hier ein Link. Denn auf dem Signalturm hat es eine Webcam.