Betrachtung eines Eichenblattes
Ich seh' ein Eichenblatt, das
Von der gottesnahen Königinnenkrone
Eines stolzen, alten, weisen Baums
Hinuntersegelt
Und dabei die Luftfassade
Im Zickzack zu durchbrechen weiß
Ich hör' ein Eichenblatt, in dessen
Pittoresken Adern grünes, gelbes, rotes,
braunes Blut gerinnt
verharren
Und dessen Abschiedsgruß trotz Regentropfendonner
In die Welt vordring'n
Ich fühl' ein Eichenblatt, auf
Meiner nackten Schulter niederliegen,
dessen parabelhaften Worte zittern,
selbstlos
seinen Weg antretend, der trotz Herbstvergehens
Eine raue Welt mit Leben füllt.