»Rudolf se ret noos rehndir häda weri scheini noos«, Arian saß auf seinem Lammfell vor dem Kamin im Wohnzimmer und ließ seine Plüschtiere hüpfen, während er vor sich hin sang. Es machte ihm solche Freude, dass er selbst den Drang zu verspüren schien, zu tanzen, denn er hopste auf seinen Knien herum und ließ seinen ganzen Körper wackeln.
Riley, der auf dem Sofa saß und eigentlich versucht hatte, sich in die Abschrift seiner aktuellsten Notizen zu vertiefen, konnte nicht anders als seinen Sohn zu beobachten. Der Kleine sang krumm und schief, füllte Textstellen, die er nicht kannte, mit drolligen Summgeräuschen, verfiel immer mal wieder für einige Minuten in Schweigen, bis der Gesang von vorne los ging und genügte sich selbst voll und ganz.
Der junge Vampir lachte innerlich. Arian war noch keine zwei Jahre alt und kannte ihn schon, den berüchtigten Ohrwurm, den man nicht mehr los wurde. Fragte sich nur, wo er diese immer aufschnappte.
Argwöhnisch wandte er den Kopf herum, als die Tür aufging und ein beschwingt vor sich hin pfeifender Phobos in den Raum kam, einen Korb mit leuchtenden Mandarinen in den Händen.
»Rudolph the red nosed reindeer had a very shiny nose. And if you ever saw it, you would even say it glows«, sang der Vampir leise vor sich hin, stutzte aber, als Riley in Gelächter ausbrach.
»Was ist?«
»Nichts«, gluckste der junge Unsterbliche. »Ich frage mich nur gerade, wer von euch hier wen mit Ohrwürmern ansteckt, das ist alles.«