Rauhreif
Still die Wiese, Nebel steigt,
blass erhaben steht der Wald,
Silberluft, so seltsam schweigt,
erster Schnee, er fällt schon bald.
Feine dünne Haut, die legt sich,
auf den See, der still nun ruht,
keine Welle, nichts bewegt sich,
Pflanzenwelt verlässt der Mut.
Werden sich dann doch ergeben,
so wie's jeden Winter war,
lösen sich dann ab vom Leben,
bieten sich dem Boden dar.
Krumme Zweige, eisig schlapp,
von Silberstaub ganz eingehüllt,
hängen nun vom Baum herab,
werden nicht mehr aufgefüllt.
Lassen alles los, was war,
nicht mehr noch streben, alles ruht
nur die Hülle ist noch da,
neue Kraft zu tanken, neuen Mut.
Leises Knacken, Schritt für Schritt,
bei dem Gang die Wiese lang,
rauher Reif, er teilt mir mit,
Winter naht, doch sei nicht bang.
Tolkien