So fängt man ein Buch an - so endet ein Kapitel
Am Tag des Herrn zu fluchen ist selbst für mich nicht statthaft. Also verschiebe ich meine Gedanken auf Montag. Das Sortieren braucht auch noch ein wenig, Schimpfwörter sind nicht so mein Ding aber wenn ich an dich denke...
Ich fange erst heute an zu schreiben um das unnötige Feuer abbrennen zu lassen. Nicht noch mehr zerstören. Wir haben es nicht geschafft und ich werde immer Ich sagen wenn ich gefragt werde, wer das zu verantworten hat. Ich bin ein guter Mensch und suche die Schuld grundsätzlich bei mir. Für das Wetter kann ich aber nichts, noch nicht. Mir ist es auch zu dunkel und zu feucht, den Vitamin D Mangel hab ich seit Oktober und ich bin bereit für neue Energie, für gute Gedanken, neue Kraft. Die Stadt wird ab Frühjahr zu klein für uns, Helligkeit scheucht uns schließlich nach draussen und an Gemeinschaftsplätzen kann man sich nicht ewig aus dem Weg gehen. Die Dunkelheit bietet mir Schutz, das ist aber auch das einzig wirklich Gute an ihr.
Wie war das eigentlich? An welchem Punkt habe ich versagt? Wie recht du doch hattest mit all dem was du anscheinend von Anfang an gewusst hast. Ich bin auch der Meinung das es auf der Welt keine größere Enttäuschung als mich gibt und ich wünsche mir manchmal, also nicht so oft wie du aber auch manchmal, dass ich mich am besten niemals kennengelernt hätte. Ich hätte dich nicht so oberflächlich behandeln sollen. Ich kann leider wirklich keine Gedanken lesen und ich fühle mich wirklich dabei wie der Blinde unter all euch Einäugigen. Es ist nicht sonderlich angenehm sich damit abfinden zu müssen, dass man selbst zu arrogant ist für seine Umwelt und mich wirklich jeder auch so empfindet. Schade. Hätte ich vorher wissen müssen um deine empfindliche Seele zu schützen. Das kann man mir mit Sicherheit auch vorwerfen. Ich rechne nicht ab, bleibe passiv aggressiv und bediene mich der Mittel die mir zur Verfügung stehen.
Flucht. Langsam weiss ich nicht mehr wohin. Mir gehen die Optionen aus. Mit Wanderschaft hat das nichts mehr zu tun nach den Jahren. Ich ziehe mich aus dem Leben raus. Nur meine Worte bleiben, der Rest ist zerrissen oder war keine Kunst.
Ich resigniere dennoch nicht, meine Berechtigung zu Leben ist nicht verwirkt aber ich lerne. Ich lerne zu leben ohne Naivität und Hingabe, lerne mich zu verschließen und vermeide es in jedem Fall unersetzbar zu sein. Alles kann man tauschen. Egal ob da oder weg, die Energie bleibt immer gleich, sagt Bill Bryson.