"Knorr? Ich muss jetzt weiter."
Du sagst das ungern. Am liebsten hättest du noch etwas mehr Zeit in Schneehalla verbracht, unter den erstaunlich freundlichen Yetis, und ihre Geschichte erforscht.
Doch du kannst nicht für immer hier bleiben. Du musst nach Hause finden.
"Ich schon gedacht", brummt Knorr traurig. "Bleib noch bis Abend."
Die Bitte kannst du ihm nicht abschlagen. Und so kommt es, dass du am Abend noch an einem riesigen Fest teilnimmst. Es gibt gebratene Bergziege und heißes, würziges Bier. Die Yetis lachen und tanzen. Extra für dich führen ein paar Künstler Tricks auf, und ein junges Yetikind singt ein trauriges, melodisches Lied, dessen Worte für deine Ohren aus Wolfsgeheul und Wimmern bestehen. Knorr verrät dir, dass es ein tragisches Liebeslied ist.
Im Laufe deines Aufenthaltes hast du einiges über die Yetis lernen können. Ich empfehle, gewisse Informationen aufzuschreiben, insbesondere bezüglich Religion, Jagdtechnik und den Träumen der Yetis. Außerdem kann es nicht schaden, dir die Form einer bestimmten Kette zu merken, ebenso drei Namen, die du erfahren konntest.
Schließlich ist die Zeit des Abschieds gekommen. Mit den besten Wünschen der Yetis und einem warmen Pelz über den Schultern machst du dich auf in Richtung Sonnenaufgang - das Fest hat die ganze Nacht über gedauert. Du winkst den Yetis mehrmals, die sich zu deiner Abreise am Dorfrand versammelt haben.
So bald wirst du diese kleine Siedlung nicht vergessen.
Du wanderst eine halbe Ewigkeit durch den Schnee, bis du mit den Zähnen klapperst. Endlich führt der Weg bergab. Du siehst die dunkleren Schatten von Baumwipfeln. Der Weg senkt sich und führt dich aus dem Gebirge heraus. Müde stolperst du in den Wald hinein.
Plötzlich trifft dein Fuß auf keinen Widerstand. War ja auch dumm, einfach so zu rennen, ohne auf den Weg zu achten. Du stolperst und fällst nach vorne, ins Nichts. Der Wald kippt einfach fort.
Stürze kreischend hinab! Kapitel 206: