Es war einmal ein Wolkenmeer,
so düster, dass die Farben fehlten;
mit ihnen jene, die beseelten,
was ohne sie ward schwer und leer.
Ein Sonnenstrahl durchdrang das Grau,
im Dunstlicht wandernd, fiel bergab,
bracht’ mit sich tiefes Sommersblau
und schwebte bis ins Tal herab.
Er brach sich glitzernd wie ein Fries,
wo schmal ein kleiner Bach entsprang,
still lauschend, wie manch Vöglein sang,
genügsam sich dort treiben ließ.
Da wagte auch ein Schmetterling,
in diesem lichten Gruß zu tanzen,
den Strahl auf bunten Flügeln fing
und mit sich nahm ein Teil vom Ganzen.
So wurde bald er fortgetragen,
der Strahl, der durch die Wolken kam,
und, wie ich kürzlich schon vernahm,
ward er geseh’n in diesen Tagen.
Denn stets nur weiter wandert er,
wann immer auf manch Flügeln bunt
das Dunkel lockt ihn gar so sehr,
dass hell er strahlt in grauer Stund’.
Ganz offenbar lebt er noch immer,
irgendwo, im Wald, am Feld.
Oder hat sein golden Schimmer
unlängst schon den Herbst bestellt?
©Law