(Baals Sicht)
Obwohl ich endlich alles zum Ende bringen und Tyron in die Hölle schicken wollte, fiel es mit schwer Mia einfach gehen zu lassen. Sie war noch immer nicht richtig erholt und wenn ich sie größtenteils geheilt hatte war ihr Körper immer noch erschöpft. Ich Atmete tief durch und schloss meine Augen, um mich besser zu konzentrieren. Langsam öffnete ich sie wieder und befand mich im Keller von Mias Wohnhaus. Direkt vor mir hing ein Teppich an der Wand, links und rechts von mir standen ausrangierte Möbel.
Mit einer wegwerfenden Handbewegung ließ ich den Teppich von der Wand fallen und legte so eine, aufgezeichneten Türbogenfrei. Natürlich vermutete man jetzt, dass ein Pentagramm oder der gleichen auftauchte das für den Teufel oder anderen Dämonen bestimmt war. So etwas brauchten aber weder ich noch andere Dämonen in meinem Rang. Dämonen die sich unter mir befanden waren nicht im standen zwischen den Ebenen zu wechseln. Ich hoffte das Akatash oder Akamanah endlich heraus gefunden hatten wie Tyron es angestellt hatte.
Ich legte meine Hand auf die Mitte der gemalten Tür und konzentrierte mich auf meinen Zielort. Die Wand, die sich innerhalb der Linien befand verschwand und hinterlie0 ein schwarzes Loch.
Schon jetzt stieg mir der Geruch der Erde in die Nase und gedämpfte schreie drangen an mein Ohr. Wie immer wenn ich die Hölle betrat um zum Amon zu gelangen.
Der Fürst der Hölle und seine Untergebenen kümmerten sich, sozusagen, um Sam und Vassago. Auf meine Anweisungen hin sollte er mit allen Mitteln versuchen die gewünschten Informationen zu erhalten. Ich glaubte nicht, dass einer von ihnen irgendetwas ausspukte.
Ich lief weiter durch die Pforten der Hölle über eine Brücke und weiter in eine Art Höhle. Natürlich geht das Bild der Hölle in verschiedenen Varianten um, aber egal in welcher Version überall gab es Feuer, Schwefel und brennende Lava, anzuschweigen von den schreienden und verbrennenden Seelen der Menschen.
Dem war aber nicht so, unter der Brücke über die ich eben kam, war einfach nur ein tiefer Abgrund, ohne Boden. Über diese Brücke mussten alle die zur Hölle sollten, wer das sollte wurde wie auch immer bekannt durch die Taten im Leben entschieden.
Schließlich kam ich bei einer Gestallt stehen.
Es stützte sich auf einen Speer der doppelt so groß war wie er selbst, durch seinen gekrümmten Rücken wirkte seine Gestalt eingeschüchtert und unterwerfend. Stofffetzen die an seinem knochigen Armen und Schultern hing wies darauf hin, dass er wohl mal Kleidung getragen hatte.
Seine drei Haarsträhnen, denn mehr war von seinem Haar nicht übrig, hingen vor seinen Augen. Die Nase dieser Gestallt war sicher drei oder viermal gebrochen und das weiß seiner Augen gelb verfärbt.
Als er jetzt seinen Mund öffnete um sein Wort an mich zu richten entblößte er seine schwarz verfärbten Zähne, von denen nicht mehr viel übrig waren.
„Was willst du?“, grätschte er und lies seine verfärbten Augen über meinen Körper wandern.
Dafür wie er mit mir redete hätte ich ihm seine Nase am liebsten noch einmal gebrochen, andererseits wusste er nicht wie meine Menschliche Gestalt aussah.
„Wie redest du bitte mit ihm?“, hörte ich eine Stimme aus der Dunkelheit.
Das Stück elend vor mir, drehte sich zitternd um und sah, genauso wie ich auch, in die tiefe der Höhle und sah wie der Amon in das Licht trat, dass von einer Laterne aus ging, die an der Spitze des Speeres hing.
Er trug ein langes schwarzes Gewand, seine Augen ganz in schwarz gehüllt. Er sah immer anders aus, durch seinen Rang hatte er natürlich auch einiges an Fähigkeit. Heute war auch er in seiner menschlichen Gestalt, bis auf die Augen.
Der Amon kannte meine Gestalt genauso wie Akatash und Akamanah.
„Du kleine Trottel, wie kannst du es wagen so mit Baal zu sprechen?“, fragte der Amon zornig und knallte dem kleinen Stück elend mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf.
Ruckartig blickte er wieder zu mir und krümmte seinen Rücken eher er das Wort ergriff.
„Es tut mir Leid, Meister. Ich habe Euch nicht erkannt.“, sagte er flehend.
Ich winkte ab und trat mit dem Amon weiter und tiefer in die Höhle.
„Ich muss mich für ihn entschuldigen!“, sagte der Amon angespannt und warf einen wütenden Blick auf seinen Gehilfen der Beide folgte um für Licht zu sorgen.
„Schon gut, kommen wir zu den wichtigen Themen. Wie weit bist du gekommen?“
Der Amon schwieg eine Zeitlang, bevor er seinen ernsten Blick auf mich richtete.
„Das einzige was sie ausgespuckt haben, war ihr eigenes Blut.“, berichtete er ernst.
Ich nickte und meine Laune sank noch tiefer als sie sowieso war. Es störte mich noch immer Mia einfach zu Tyron gelassen zu haben, obwohl sie meine Kette besaß, war sie nicht vollständig geschützt.
„Es wundert mich nicht mal, wo sind sie?“, fragte ich und sah dem Amon an. Ich wusste, dass ich aus den Beiden auch nichts rausbekommen wurde, aber sehen wollte ich sie dennoch.
„Noch etwas weiter hinten, Vassago wurde eben erst zurück gebracht.“, erklärte er und führte mich weiter in die Höhle.
„Haben sie es mit ihren Fähigkeiten versucht?“, fragte ich amüsiert und konnte mit vorstellen wie sie es versuchten, aber in der Hölle Funktionierten die Fähigkeiten von verbannten Dämonen nicht, nur das es keiner wusste, bis auf der Amon und der König.
„Natürlich“, lachte er, „jeder versuchte es. Es ermüdet mich auch nie das Gesicht des betroffenen zu sehen, wenn er bemerkt.“
Er führte mich in einen anderen Teil der Höhle. Meine brauen zogen sich zusammen als ich beide Erzdämonen, Akatash und Akamanah, sah. Sie waren selten bis nie in der Hölle und ich hatte sie nicht hier runter geschickt.
Beide krümmten ihren Rücken und verneigten sich leicht.
„Ich bin überrascht euch hier zu sehen.“, sagte ich und deutete ihnen sich wieder hinzustellen.
Beide sahen fast gleich aus, es gab nur zwei Unterschiede. Zum einen die Rüstung, beide trugen eine leichte Rüstung, aber während Akatashs Rüstung in Pechschwarz glänzte, schimmerte die von Akamanah in einem Weinrot. Der andere unterschied war durch die Waffen, Akatash trug einen Speer bei sich mit Weinroten griff und Akamanah einen Pechschwarzen Dreizack.
Ansonsten sahen sie vollkommen gleich aus, ihre Haut eine Mischung aus blau-grün und schuppig wie die eines Reptils. Ihre Augen leuchteten in einem bernsteinfarbenen Ton. Die Zähne glichen dem einen Menschen, bis auf die Reizzähne die eher einem Wolf ähnelten.
„Wir haben auf die beiden aufgepasst und befragt.“, erklärte Akatash und wies vage auf die Öffnung hinter ihnen.
Ich nickte, wissend, dass die Arbeit durch die beiden so gut ausgeführt wurden war, als hätte ich es selbst getan.
„Was glaubt ihr, wird einer von ihnen auspacken?“
Synchron schüttelten sie den Kopf.
„Glaub ich nicht, Herr.“, begann Akatash und Akamanah fuhr mit derselben Stimme und Tonlage fort: „Sie sind Tyron treu.“
Schwer ausatmend fuhr ich durch meine Haare. Die beiden würden mir nichts verraten, also musste ich sehen wie ich weiter kam.
„Ich habe da einen Vorschlag, Herr.“, meldete sich der Amon zu Wort.
„Nur zu.“, gab ich ihm die Erlaubnis weiter zu sprechen.
„Mir schien das Sam sehr an seinem Leben hängt…“, schroff unterbrach ich ihn, dass er zurück wisch: „Und doch sagte er nichts.“
„Ja, Meister, aber wenn er Euch alles Preis gibt und ihm im Gegenzug sein Leben Schenkt kommen wir vielleicht weiter.“
Ich ließ diesen Vorschlaf auf mich wirken und dachte darüber nach. Es war keine schlechte Idee, aber ihm sein Leben zu schenken und ihn frei zulassen schien mir zu viel.
„Ihn laufen zu lassen scheint mir zu groß für seine Kenntnisse.“, entgegnete ich nun und sah den Amon an, der mich nun breit angrinste und seine unmenschlich spitzen Zähne entblößte.
„Nicht die Freiheit, Meister, nur sein Leben.“, erklärte er noch genauer.
Ich erwiderte es, als mir klar wurde was genau er Plante. Ich würde zwar Sam sein Leben Schenken, aber das würde er hier in der Hölle verbringen.
„In Ordnung, kümmert euch darum und gebt mir bescheid.“, befahl ich und machte mich auf den Weg zurück zum Höhleneingang, um über die Brücke wieder zurück zu Mias Apartment zu kommen.
„Wartete, Herr.“, reif Akatash mir nach. Ich konnte beide sehr gut auseinander halten auch ohne Rüstung und Waffen sehen zu müssen.
„Ihr habt eure Kette nicht um.“, bemerkte er und beide kamen vor mir zu stehen, nachdem ich mich umgedreht hatte.
„Nein, habe ich nicht, was ist damit?“, fragte ich und spürte die Nervosität, die in meinem Magen immer höher kroch.
„Der Träger wird sehr bald sterben.“, erklärte Akatash und sah abermals auf meinen Hals wo eigentlich die Kette hängen sollte.
Akatashs Mutter hatte vor über Tausenden von Jahren diese Kette für den König angefertigt. Seine Mutter belegte diese Kette außerdem mit einem Bann, alle Nachfahren von ihr, die in dem Dienst des Königs stand, sah was mit dem Träger passierte, oder eher passieren sollte. So konnte der König geschützt werden, vor allem dann wenn der König noch keinen Nachfahren besaß.
Allerdings bedeutete, dass Mia würde bald etwas zustoßen, viel mehr als das, sie würde bald sterben.
„Wann?“, fragte ich und brüllte Akatash fast an.
„In weniger als einer Stunde, Meister.“, berichtete er und wisch etwas zurück.
Fluchend drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zurück zu Mias Apartment.
Nach einer Handbewegung folgten mir beide Generäle, auch wenn ich die benötigten Informationen nicht hatte und dadurch nicht wusste wie viel Macht Tyron wirklich besaß musste ich jetzt dahin. Ich hatte ihr versprochen, dass sie geschützt sei, das war sie auch, aber vor dämonischen Kräften, wenn sie starb hatte es nicht direkt mit Tyrons Fähigkeiten zu tun.
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(Mias Sicht)
Mit zitterten die Knie, als ich Tyrons Büro betrat nachdem die Türen von allein aufgeflogen waren.
Er stand an seinem Schreibtisch, sein Blick starr auf mich gerichtet. Seine Hände umklammerten die Kante seines Schreibtisches an dem er lehnte.
„Du hast mir einiges zu erklären.“, sagte er und klang mehr als nur beherrscht, er presste seine Lippen so stark aufeinander, dass diese eine weiße schmale Linie bildeten.
Mir fielen zwei Sachen ein, zum einen mein zu spät kommen, worüber ich ausführlich nachgedacht hatte, aber dennoch ohne ein vernünftiges Ergebnis. Sowas was wie „Ich habe verschlafen“, ließ er nicht gelten und erzählen, dass Baal daran schuld war kam nun wirklich nicht in Frage. Ich kam auf keine gute Ausrede, außer vielleicht einen Stau zu beschuldigen, den es natürlich nicht einmal gab. Vassagos verschwinden dagegen zu erklären war etwas anderes. Tyron machte mich dafür verantwortlich, dass wusste ich schon jetzt, also blieb mir erneut keine andere Wahl als zu lügen.
„Du weißt um welche Zeit du da sein sollst.“, begann er das erste Thema.
Ich nickte und sah im fest in die Augen, woher ich diesen Mut nahm wusste ich nicht, denn sonst sah ich auf den Boden oder suchte mir einen Punkt hinter ihm. Seine braungoldenen Augen wirkten heute anders als sonst, nicht ernst, wütend oder angsteinflößend, heute wirkten sie eher…nervös. Noch nie war Tyron nervös gewesen. Ging Baals Plan etwa auf? Bekam er langsam Angst der nächste zu sein? Wusste er wer dahinter steckte?
Langsam nickte ich.
„Ja, ich weiß, aber der Verkehr war heute mehr als nur Schlimm.“, log ich und hoffte damit durch zukommen.
„Es ist mir gleich wie der Verkehr ist, du hast da zu sein wenn ich es sage.“, erinnerte er mich.
Ich nickte betroffen oder hoffte eher, dass es so auf ihn wirkte.
„Und jetzt, wo ist Vassago?“, fragte er ohne eigentlich das vorhergehende Thema richtig zu beenden.
„Weiß ich nicht.“, log ich noch einmal, es war nur eine halbe Lüge, denn ich wusste werde bei Vassago noch bei Sam wo sie hingekommen sind.
„Lüg mich nicht an, Mia. Ich weiß genau, dass du weißt was passiert ist!“
Schnell schüttelte ich den Kopf, ich war ein Mensch, was glaubte er was für Möglichkeiten ich hatte zwei Dämonen verschwinden zu lassen.
„Ich weiß nicht wo er ist.“, sagte ich mit fester Stimme.
„Ich glaube dir kein Wort und wenn du nicht sofort mit der Sprache rausrückst wirst du das noch bereuen.“, drohte er, wirkte aber noch immer nervös, dass ich weiter und mehr Mut schöpfte.
„Ich habe nichts damit zu tun, dass deine Leute weg sind. Leg sie doch an die Leine.“, fuhr ich ihn an und starrte weiter fest in seine Augen.
Tyrons Augen verdunkelten sich um einige Nuancen und kam mit großen Schritten auf mich zu.