Der Erste Tag
Banal verkühlt, gar schimmelnd nass
beginnt ein neuer Tag.
Kaltgrau zerschmolzener Erlass
mit schmutzigem Belag.
Der Einbruch eines Jahres, das
mit Ungewissheit reizt.
Und jene Frage stellend: was
mein Herz in diesem heizt?
Viel blieb nicht übrig, Altes starb,
wie neugeboren nun;
doch die Erinnerung verdarb
ein voll befreites Ruh’n.
Kein Schmerz, der über Nacht verschwand,
wär’ je real gewesen.
Kein Traum vom fernen, neuen Land,
vom Schicksal ward gelesen.
Das Neue stets kommt überschattet,
Altes geistert wie ein Fluch.
Schon sehe ich mich dort, ermattet,
im Zukunftsbild ein schwarzes Tuch.
Welch Sicht mag ich noch überdenken,
welch geistige Gemälde mal’n?
Ich würde all mein Gut verschenken
schon für nur wenig Sonnenstrahl’n.