Zeitenbrand
Schneefall: unaufhörlich durch den Tag
und durch die Nacht fiel deine Last hernieder.
Im unverschuldet Weiß versteckt nun lag
gefangen Blick, verleugnet Wehmutslieder.
Die Schatten: dunkler Trauerzug der Stunden,
verebbten, eh’ die Winde sie umschmeichelt
und unaufhörlich all der Zeiten Wunden
mit kühler Alabasterhand gestreichelt.
Klirrende Kristalle: tausend Löhne,
erschaffen, zu verzaubern träumend Welten,
erklangen, sangen unerwartet Töne
in schattgem Tenor sie die Morgenstund’ erhellten.
Kein Sinnen ohne sich durchdacht verwurzelnd,
ein Baum im Geist, der schon sein Ende kannt’.
Und ihn umtanzend ausgelassen purzelnd
ein Schwarm von Flocken, tief im Zeitenbrand.