Silberblut
In den Adern strömt das Silber,
spiegelt meiner Seele Wahl.
Tiefer dringt die Zornesklinge,
doch kein Rot dringt durch das Fahl.
Eis ummantelt all die Narben,
die ich selbst mir zugefügt,
Feuer schießt aus jenen Malen,
wo kein Puls darunter liegt.
Asche dringt mir aus den Poren,
heiser bitte ich doch nicht.
Silberglanz durchzieht die Haare,
doch es fängt kein Sonnenlicht.
Tags, da bricht der helle Schein
in zigtausende Facetten.
Silber wird zu Gold; und dann
legt es mich in schwere Ketten.
Nachts, da ruft der Mond nach mir:
Komm, o Kind, erhebe dich;
farblos schimmernd erbtest du
meinen Pfad; erinnre dich!
Silber pumpt mir durch die Venen,
spiegelt meiner Seele Wahl.
Stärker drängt mein Wunsch und Sehnen,
doch kein Rot dringt durch das Fahl.