Der Weg ist lang (Akrostichon)
Der Weg ist lang,
Er schien mir gar
Rastlos in den dunklen Stunden.
Wissend in der Hast verfang’
Eilte ich vor der Gefahr.
Gefangen stets in neuen Wunden.
Immer noch lockt der Gesang
Sirenengleich und hält mich starr,
Tränen flossen unverbunden.
Last, die meine Schultern prägte,
Angst, die mich in Fesseln hielt.
Nur der Herzschlag nie versiegte,
Groß und stark, doch unterkühlt.
Unzertrennlich die Gedanken,
Nirgends schwiegen sie in mir.
Dunkel zerrten mich die Ranken
Ein ums andre Mal nur tiefer.
Nichts geschah und mir war schier
Drei Momente vor dem Fall.
Einer, und die Welt lag schiefer,
Trug ihn weit, den Trommelhall.
Nagend auch der zweite wehte,
Innerlich zerriss es mich,
Chronisch er die Wunden nähte,
Heilend, doch alsbald entwich
Träge doch sein letzter Ton.
Als der letzte, wie erwartet,
Leis’ verging im Nimmer schon,
Las ich nichts als fernes Glück:
Eingesperrt und fremd geartet,
Immer noch ein Schicksalsblick,
Nun doch näher; nur ein Stück.
Drängend wollt’ ich weitereilen
In des Ungewissen Schlund.
Einzig mein Verstand, der sagte:
Lieber nicht zu dieser Stund’.
Immerwährend blieb dein Sehnen,
Es verzehrte deine Seele.
Bleib’ besonnen, silbern Tränen
Enden nicht mit deiner Wahl.
Brach lag, wie ich nicht verhehle,
Rot mein Herz und doch aus Stahl,
In der Glut, die mich verbrannte,
Nebel stiegen auf - und fahl
Griffen Hände, Schmerzgesandte,
Tief in jenen dunklen Saal.
Untief war er, dieser Raum
Nur vom Mondlicht dominiert.
Schattenschemen schlichen kaum
Losgebunden, ungekürt
In diffusem Lichtersaum.
Chroniken erzählten sie,
Hatten mich hierhergeführt,
Träumend - und doch schlief ich nie.