Offenes Grab
Im Sonnenlicht des Frühlings
Zerschmilzt ein alter Wunsch.
Geschichten eines Winters,
Vergeh'nder Duft von Punsch.
Ein Blinzeln wie vom Sommer
Durchstreift kahl Zweig und Ast,
Die leer vom letzten Herbste
Des Winters nichts verpasst.
Im Flattern junger Flügel,
Stark wie ein Drachenschlag,
Erzittert unter Farben
Ein Regenbogentag.
Die Schmetterlinge künden
Wie alterslose Boten;
Die Braunen, Gelben, Blauen
Und auch die feurig Roten.
Ganz zaghaft, morgenschläfrig
Erwacht das Jahr und summt:
Es öffnet seine Augen,
Des Winters Lied verstummt.
Und aus dem offnen Grabe
Erklimmt die prachtvoll Hallen
Des Lebens lichte Gabe,
Dem hoh'n Zenit verfallen.
Die Freude junger Knospen
Trägt unbeschwert der Wind
Und während dieser Tage,
Da bin ich wieder Kind.