Abendquartett
Kalt wie Eis schien mir der Mond,
Der Frost im Herzen webte,
In seinem Schein und einer Nacht,
Die nur im Spiegel lebte.
Ein Blick, der durch die Wolken drang,
Blassgelb zerschnitt Tiefblau;
Ein Suchen, ziellos, voll Geduld,
Ein Glanz wie Morgentau.
Doch brach der Abend im Quartett
Erst in den dunklen Tag,
Der regenschwer in klammer Bö'
Dem Gros der Nacht erlag.
Der Horizont, der wie ein Meer
Verschwamm in All und Raum,
Der wie die Zeit verblasst schon war,
Wob jenen äußren Saum.
Davor, wie eine zweite Schale,
Aderig, ein Sturmgeflecht,
Das so still in sich verflochten
Drohend schwieg; ein dunkler Knecht.
Knarrend wiegten sich die Buchen,
Flüsterten mit rauem Ton,
Falteten die Baumgedanken,
Wähnten nahe Zukunft schon.
Und als vierter jener Sturzbach,
Ein gar flüchtiger Geselle,
Dessen schäumend Glut noch brannte,
Selbst an schattendunkler Stelle.
Kalt wie Eis schien mir der Mond
Im abendlich diffus Quartett.
Blasses Gelb zerschnitt Tiefblau,
Vergilbtes Federfarbenbett.