Der Frühlingsalmanach
Leise rascheln alte Seiten
aus dem Frühlingsalmanach,
dunkle, silberrote Knospen,
duftend und getrocknet.
Leise wehen warme Weiten,
künden schon von dem Danach;
Sommerbrisen auf den Wiesen,
Schrift von kund’ger Hand.
Leise strebt mein Herz gen Ferne,
schreibt im Blau der blauen Stund’
fliederleichte, zarte Worte
tief im Buch der Seligkeit.
Leise rührt, von stummer Kund’
verreist am fremden Orte,
die Sonne sich in ihrem Heim,
verfolgt, doch ungefangen.
Leise schimmert das Papier,
vom Seelenlicht erhellt;
vom frohen Ruf der Zeit erfüllt,
doch ewig fließt kein Bach.
Leise wird, ob Mensch, ob Tier,
die Welt, und allen Raum befällt
das Wissen wie ein hohes Bild
im Frühlingsalmanach.