Der Seelenbaum
Schnee fällt weich in kleinen Flocken,
Die wie Schmetterlinge sind,
Auf die Äste meiner Seele,
Kräuselnd wie in sanftem Wind.
Leisen Schrittes dringt ein Beben
Durch die Wurzel in den Stamm,
Müde hebe ich die Krone,
Sehe eine weiße Flamm'.
Scharf blickt eine Mondensichel
Durch den Schleier dieser Welt,
Findet sie, zwei Augenspiegel,
Und ein Funke sie erhellt.
Hoffnung strömt mir durch die Adern,
Meine Rinde festigt sich,
Gülden sprießen zarte Blüten
Und ich strecke höher mich.