Tal der Verdrängung
Flüsternde Stimmen entsteigen den Schluchten,
Aus Spiegeln entnommenes Mondlicht erhellt
Ein schattiges Tal, voll Schemen und Fluchten,
Wo laut wie ein Schrei alle Stille nur gellt.
Am Rande des Hanges, auf schroffer Erhebung,
Steht - wurzelnd im Steine - ein Parasit,
Harrend, seit Jahren, der Wiederbelebung,
Ein einsamer König und Eremit.
Verblichen die Schatten vergangener Schönheit,
Schwarz wie ein alternder Hämatit,
Thront sie, die Eiche, am Grabe der Wahrheit,
Im Tal der Verdrängung, dem Land ohne Lied.
Kein Sonnenschein dringt durch den rußigen Schmutz,
Kein Sternenlicht findet den Weg in das Tal.
Tot liegt die Erde, verbrannt ohne Schutz,
In warnendem Bilde: DU hast die Wahl...