Seelengefängnis der Gier
Faden um Faden, verwoben wie Wasser
In fließenden Räumen aus Stein,
Schmetterlingsfeuer, flatternde Lichter,
Verfangen im Netz und allein.
Schritte um Schritte, lauernd und boshaft
Pirscht sich die Dunkelheit an,
Fleisch geword'ne, erstickende Sanftheit,
Am Ende, wo alles begann.
Ein Netz aus dem Silber von eherner Nacht,
Die Schatten so schwarz wie aus Teer,
Erschaudernd im Winde des flüsternden Tals,
In Wellen, doch ganz ohne Meer.
Felsen um Felsen, im Antlitz des Monds
Erhebt sich ein Mitternachtsfjord,
Weiß, das - von gelben Kaskaden umspült -
Wie Schwefel verweht ohne Wort.
Tausend Fassaden, doch nirgends ein Ton,
Ruß und Gedanken vereint,
Stehen im Bildnis von Trennung und Tod
Allein in der Schlacht ohne Feind.
Schattenverrucht kriecht auf vielbein'ger List
Das Unglück im Netze des Hohns.
Flatterhaft endet, wo alles begann,
Im Käfig der Gier und des Lohns.