Die Nachtigallen
Im Traume der klaren, still ruhenden Nacht,
im Mondsichelzauber und Fliederduft süß,
singen sie munter; sechs, sieben und acht,
spontan und mit Stimmen wie goldener Vlies.
Nicht wählend, doch ahnend sie imitieren,
erzählend von Bildern der Vielfalt im Leben,
im Fluge nicht stolz nach der Weite zu gieren
und, eins mit den Winden, vertraut zu entschweben.
Kohlschwarz umfängt sie ihr Zweitfederkleid,
ein Hauch dunkler Gaze, mit Mondlicht verwoben,
und hell der Trabant sie im Sange noch freit,
obgleich er so still darbt am Throne erhoben.
Jade, Saphire und Bernstein erboten,
schickt er vom Himmel zu ihnen hinunter.
Dankbar erzählen sie ihm Anekdoten
in Terzen und Quarten und dann immer bunter.
Lauschend und singend verbleiben im Wald,
auf Wiesen und Feldern, in wärmender Luft
die Töne von Sagen, die künden von bald,
bald, wenn der Morgen erwachend uns ruft.