Regen
Kühl und nüchtern fällt der Regen,
sprenkelt wie mit Abschiedsworten
Heim und Hof im Wassersegen,
öffnet all die Lebenspforten.
Bald schon sprießt, aus ihm geboren,
Grün und Bunt verdichtet sich,
so kein Sommer ward verloren
und kein Licht der Erde wich.
Melancholisch weh’n die Winde,
hauchen, fliegen traumesleicht
über Eiche, Nuss und Linde;
einer mir die Wange streicht.
Nach und nach seh’ ich im Grau
des Regentags das bunte Licht.
Leute schimpfen, laut und rau,
und ich? Mich grämt der Regen nicht.