Fremde, die du bist
O Fremde, die du leuchtest in der Weite,
verborgen ein Geheimnis mit dir trägst,
verführe mich, der ich den Wind geleite,
bis über alle Pfade du obsiegst.
O Fremde, die du wandelst in den Brisen,
die nachts wie träger Herzschmerz mich umweh’n,
verzeichne mir den Weg zu bunten Wiesen,
in Träumen, die im Mondlicht kaum zu seh’n.
O Fremde, die du näher als die Sippen,
und doch so weit am Horizont verlor’n.
Verpfände nicht, was unter meinen Rippen
mir Seele gibt, im Lebenspuls erkor’n.
O Fremde, die du mir nur Warten brachtest,
die du mir stets nur mein Zuhause bliebst,
enteile und vergiss, wem du einst wachtest,
auch wenn du mich wie deine Sippe liebst.