Das Erbe
Der Blick weiß die Antwort, doch sucht er die Frage,
sucht ringend, denn will er nicht seh’n,
und wabernde Nebel umschlingen die Tage,
doch will auch das Wissen nicht geh’n:
Wie Sand in den Fingern verrinnen die Wogen
des Schweigens, das länger sich dehnt,
den Faden in Händen, der lang nicht gezogen,
und alles geschieht unerwähnt.
Im silbern Fragment einer Träne gefangen
das Erbe schwimmt dämmerungsrot,
gerinnt nicht im Antlitz der Zeit, die begangen,
verkannt wird auf Leben und Tod.
Die Fess’lung in Strängen, die niemals gewählt,
und dennoch bestimmend uns leitet,
verborgen im Rücken, was unfrei uns hält
und doch uns zur Freiheit geleitet.