Das, was war, macht das, was ist
Zwiegespalten stritt ich lang mit mir und meiner Welt,
mit dem, was ich für Wahrheit hielt in trostlos klammer Kält’;
wo selbst mein Herz mir widersprach und Zorneswolken kamen,
die Zukunft unbegehbar blieb, da Ungelöstes harrte
und die Erlösung doch nicht kam, da ich nur weiter starrte
zu fernen Horizonten ohne Blatt und Stamm und Samen.
Verkommen schien das Treiben mir, wo Gier der Seele Saat
in Hass verbrannte und gar taub für liebevollen Rat
die Einsamkeit verbreitend unter Klang und Sang und Wort
durch all die Reihen tanzte, die ich meinesgleichen nannt’;
die meinesgleichen waren und mir dennoch unbekannt,
da ich in meinem Sinnen mich doch wähnte weiter fort.
Zwiegespalten stritt ich lang mit dem, was ich doch selbst erdacht,
nicht sehend, dass doch alles erst vergeht in Tag und Nacht,
dass alles, was vergeht, erst mit dem Tod das Leben gibt,
und alles, was uns Leben gibt, von Schatten noch geprägt,
wie Münzen alter Reiche; was vergangen, unentwegt
uns doch erst machte und erschuf, verhasst und doch geliebt.