Schleierblick
Es tränt die hohe Silberweide
Tau, in dem die Zeit gefriert;
zart wie dünne Spinnenseide,
Spiegel dessen, was er ziert.
Wind streift wie verloren gar
ein Mondenlichtatom,
gespalten wie von Silberhaar
zerstäubt der Tränenstrom.
Im Schleier blickt die Anderwelt
gespiegelt durch die Zeit,
ein Blick, der sich im Dunkeln hält,
und doch voll Traurigkeit.
Der Wolken Kraft ballt schwärzer sich,
der Wind wird kühner noch;
kein Laut, der dem Moment entwich,
entkommt dem schwarzen Loch.