Morgenkaffee
Morgens weckst du meine Geister,
einzig stillst du meine Lust,
trägst der Nächte Traum von dannen
und vertreibst den größten Frust.
Heiß benetzt du meine Lippen
mit verwunsch’ner Leidenschaft,
dunkel führst du alle Sinne
hin zu meines Herzens Kraft.
Kräuselnd steigt dein Atemhauch
gen Mond, der schwindend blüht,
in das Blau des frühen Tages
und der Vögel Morgenlied.
Still umstreichst du die Gedanken,
bettest sie im ruh’nden Tal,
Samt und Licht aus schwarzen Augen,
o verführ’nde Qual der Wahl.
Ehe noch dein Duft verzogen,
folgt die Sehnsucht deiner nach,
doch, wie stets die Sonne steigt,
wirkst du auch noch lange nach.