Der Pfad, der eingeschlagen
Im Traume, da gier’ ich
nach Lot und Balance,
nach Gleichklang und sehn’ mich
in tiefere Trance.
Denn himmelhoch strebend
und schluchtentief fallend
verzehr’ ich mich lebend,
die Habgier umkrallend.
Stets suche ich Muße,
die Freude zu teilen,
doch ist dies bloß Buße,
mein Dasein zu heilen?
Wie Glut schwärt die Wunde,
ein off’ner Vulkan,
der droht jede Stunde
mit Panik und Wahn.
Als wäre mein Hiersein
der Welt größte Last,
als hätt’ ich allein
die Antwort verpasst.
Doch wissend - ich irre -
schreite ich weiter,
auch wenn ich verliere
als einsamer Streiter.
Was bliebe schon übrig,
bliebe ich steh’n?
Ein Glanz, schwach und silbrig,
doch ohne Versteh’n.
Und gleichwohl verbleibt
in Lettern des Tuns
die Ahnung - sie schreibt
vom Wandel des Ruh’ns:
Den Pfad kultivieren,
die Schritte beehrend,
die Seele verzieren
in Ewigkeit während.
Kultur ist die Pflege
des Gartens der Seele:
was immer ich hege,
auch dann, wenn ich fehle.