Gedanken eines gefangenen Vampirs
Der Stein wiegt schwer, die Erde frisst,
kein Tropfen kühlt die Flammen;
ich grabe, doch kein Herzschlag misst,
die Stunden mich verdammen.
Hernieder drückt so grabeskalt
der Pflock, wo einst mein Herz,
Erinnerungen wandern; alt
die Bilder und der Schmerz.
Der Wind umsäuselt still mein Bett,
lacht leise und voll Hohn.
Ach, wenn ich nur die Freiheit hätt’,
er klänge anders schon!
Der letzte Funken Unvernunft
treibt fern mit all den Jahren;
der Hunger plagt nach alter Zunft,
doch weiß ich ihn zu wahren.
Die Ewigkeit nagt länger schon
als all die Würmer klein,
dereinst wird selbst der dunkle Thron
in meinen Fängen sein.
Vergangenheit, welch süßes Leid,
du bleibst mein stiller Hafen,
doch ruft mich die Unendlichkeit,
die Sonne zu bestrafen.