Verreisen
Gewöhnt man sich, so mit der Zeit,
an wiederhol’nde Schmerzen?
An mancher Stunden Dunkelheit
im hungrig kalten Herzen?
Wo liegt sie, diese Grenze, die
diffus im Nebel schweigt;
die Hoffnung gibt und dennoch nie
die ganze Wahrheit zeigt?
Die Flucht führt nur ins Labyrinth
aus Mauern, kalt wie Eis;
und irrt man darin wie ein Kind,
das keinen Ausweg weiß.
Verbleibt man, harrt im Warten aus,
in totgeschlag’ner Zeit,
zerfällt nur jenes Kartenhaus,
das Schutz erbot im Leid.
So bleibt, wie man es dann erkennt,
nur eine Lösung noch:
zu löschen, wo es stete brennt
und auszufüll’n dies Loch.
Kein Rat vermag im Schlage hart
der Richtung zu verweisen,
doch lauscht man, hört man’s Herz doch zart
bereits im Wind verreisen.