Fiktive Selbstmordthematik
(Triggerwarnung!)
(Konzipiert als Liedtext)
Der Blick, von Licht umschlossen,
fiel im Sturzbach auf den Brief,
die Worte wollten keinen Sinn ergeben.
Wie Tinte, die vergossen
über Blattes Ränder lief;
wie konnte man im Tod das Leben leben?
»Mein Freund, ich komme nicht
und gehe nicht hinfort,
wohin mein Tod auch führt, ich bleibe da.
Entschlossen brennt das Licht
und im Traum bin ich schon dort,
auf dem Pfade, wo die Ewigkeit ich sah.«
Wie paradox, ich fasse
nicht, wie diese Zeilen steh’n,
welchem Trug bin doch ich damit aufgesessen?
In der Flucht, im Weltenhasse,
kann die Hoffnung nicht mehr weh’n,
dennoch lässt dein Brief sie noch ermessen.
»Wohl erging es niemals mir,
und der Tunnel zeigt kein Licht,
also gehe ich, wo einzig es gesichtet.
Zwecklos die Appelle schier,
ich sehe sie, doch kann es nicht,
verdammt mich alle, wenn ihr denn so möchtet!«
Der Blick fällt in den Spiegel
wie ein Sturzbach in die Kluft
und in Schluchten steiler - ungeahnt Gefälle.
Er setzt ein neues Siegel
und die Sehnsucht darin ruft,
ruft, wird lauter, ruft in plötzlich enger Zelle:
»Ich folge, bleibe nicht,
und für mich bist du nicht fort,
wohin der Tod auch führt, ich bleibe da.
Entschlossen brennt das Licht,
und im Traum bin ich schon dort,
auf dem Pfade, wo ich deinen Schatten sah.«
Wie Tinte, die vergossen
über Blattes Ränder lief,
so endet auch die Antwort, die ich schreibe.
Der Blick, von Licht umschlossen,
fällt im Abschied auf den Brief,
bevor ich bald auf dem Vergessen treibe.