Sehend
Im Schatten brennt ein stetes Licht,
erhellt mit seinem warmen Schein
das Jetzt; nichts andres hat Gewicht,
nur abseits fern in dunkler Sicht
verlierst du dich allein.
Die Wurzel wuchs zum Stamm heran
und krönend war die Kraft.
Verweile dort, wo es begann,
und such’ nicht Zeit, die längst verrann,
dann ist der Pfad geschafft.
Wo auf des Stammes Schultern ruht
der Blick der stillen Ewigkeit,
wo eingerahmt in zügelnd Mut
die Hoffnung glänzt - es werde gut -
der Blick dehnt sich jahrhundertweit.
Sternsmaragde, angefacht,
Flammentänze, rauchverwehend:
Schicksalsfäden binden sacht,
doch mit unverhohl’ner Macht
in die Schatten sehend.