Der Andere
Aus einem Selbstgespräch heraus entstanden,
Gifte ihren Weg zur Wahrnehmung fanden.
So begann es nur mit einem simplen Satz,
schon fand ein anderer neben ihm Platz.
>Hallo mein Freund wie geht’s dir so,
mich zu sehen, stimmt dich sicher froh.
Denn aus dem Mist, den du Leben nennst,
mach ich etwas, das du nicht kennst.<
Wie ein Echo war's am Anfang,
doch lauter wurd' der Stimme Klang.
Erschrocken, auf der Straße gesehen,
könnt' er schwören, sah dort jemanden stehen.
>Du weißt was du gesehen hast,
ich bin da, egal ob's dir passt.
Nun wollen wir dich zu Taten zwingen,
um den Verstand werde ich dich bringen.<
Er tauchte öfter auf, zunächst nur als Schatten,
nagte sich durch den Verstand wie ein Rudel von Ratten.
Im dunkeln erschrak er ihn fast zu Tode,
machte sein Gedächtnis langsam marode.
>Jemand musste diese Wand ja mal beschmieren.
Dieser Typ hatte es verdient, wollte dich provozieren.
Diese Leute sind reich, fällt nicht auf wenn was fehlt.
Rauche das auf und du vergisst was dich quält.<
Manchmal wusste er nicht was geschehen war,
saß mit blutender Nase, oder neuer Kleidung da.
Aufgewacht inmitten von Flaschen,
fand sogar mal eine Waffe, in einer der Taschen.
>Denk darüber einfach nicht nach.
Egal, ob's deiner Frau das Herz brach.
Geh lieber nicht weiter, der Abstand ist kurz,
meinst du, wir überleben einen solchen Sturz?<
„Was hast du gesagt?“, er öffnete die Augen,
stand auf einer Brücke, konnte es kaum glauben,
noch ein Schritt mehr und er stürzt in die Tiefe,
fragt sich, wie so etwas wohl abliefe.
>Hey, mach jetzt keinen Fehler, sonst ist es vorbei,
ein falscher Schritt und übrig bleibt Brei.
Es war doch recht lustig mit uns bisher,
mach dir die Entscheidung doch nicht so schwer.<
Die Entscheidung... Ja er hat recht.
„Erst seitdem du da bist, geht es mir schlecht!“
>Lügner, ohne mich bist du nichts,
nicht mehr als das Ebenbild eines Wichts!<
„Ach ja? Aber ohne mich, kann's dich nicht geben!
Meine Entscheidung, ich beende dein Leben!“
>Dein Leben war langweilig, überlege es dir gut,
mich zu töten, dazu fehlt dir der Mut!<
„Das ist vorbei, ich seh's nun deutlicher.“
Er packte sich selbst am Kragen, doch sein Tritt unsicher.
Mit sich selbst ringend lag er nah der Kante,
sich immer wieder schreiend und schlagend umher wandte.
>Du hast keine Chance gegen mich,
jedes meiner Worte sind für dich wie ein Stich!<
Immer weiter rollte er an der Kante,
bis ein Passant zu ihm rannte.
In diesem Moment, gab er dem anderen den Rest,
kurz vor dem Sturz, hielt der Passant ihn noch fest.
Schnell konnte er sich noch an die Kante stellen,
und sah den anderen am Boden zerschellen.
Er ging auf die Brücke, horchte genau,
niemand mehr da, wird er daraus schlau?
Der Andere hinterließ einen Haufen aus Scherben,
alles was passierte muss berichtigt werden.
Ende