Sie tanzt allein
Auf eine volle Tanzfläche sie schlich,
zur Musik bewegt sie sich.
Die Ablenkung tut ihr so gut,
langsam fasst sie neuen Mut.
Unsicher gefühlt, trotzdem hergekommen,
die Krankheit ihr ihren Mann genommen.
Ein Kerl ein Getränk an der Bar geordert,
und sie nun zum Tanze auffordert.
Doch sie tanzt lieber allein,
möchte bei niemand anderem sein,
er ist nicht fort, noch immer bei ihr,
deswegen tanzt sie ganz alleine hier.
Die Kerle lassen sie nicht in Frieden,
fragt sich warum sie nicht einfach gemieden.
Angegraben von unzähligen Kerlen,
doch sie sieht ihren Mann im Innern.
Der Schmerz im Herzen ist noch zu neu,
sie bleibt ihm immer noch nach all dem treu.
Doch plötzlich ihr die Fassung versagt,
Sie wird bedrängt, angesprochen, gefragt.
Doch sie tanzt weinend allein,
wie kann das Leben bloß so unfair sein,
er ist nun fort, jetzt steht sie dort,
an diesem ach so glücklichen Ort.
Die Schminke läuft die Wangen runter,
wäre er doch nur hier, dann wäre sie munter.
Die Diagnose traf sie wie ein Schlag,
die Krankheit quälte ihn jeden Tag.
Verzweifelt hielt sie stets seine Hand,
bis aus ihm das Leben verschwand.
Trotz Therapien und all den Tabletten,
wieso bloß konnten sie ihn nicht retten?
Jetzt tanzt sie schreiend allein,
all der Frohsinn war nur zum Schein,
er ist für immer fort, sie will alle verdammen,
sie waren doch so glücklich zusammen.
Vor Trauer muss sie ihre Augen schließen,
sieht in Gedanken sein Gesicht zerfließen.
Klagend hatte sie ihn geschüttelt,
gehofft das ihn das wieder wach rüttelt.
Die Beerdigung war der allerschlimmste Tag,
schluchzend saß sie an seinem Sarg.
Er sagte, er würde sie niemals verlassen,
und sie könnte ihn niemals loslassen.
Nun sie sitzt schweigend allein,
fühlt sich ohne ihn so klein,
er kommt nicht wieder, fort für immer ihr Glück,
sie bleibt allein in dieser Welt zurück.
Ende