Die vier Jahre habe ich schon damals in Woronesch als Notarzt gearbeitet. Es gab viele interessante Notärzte und Rettungsassistenten bei unserer Notaufnahmeunterstation. Beispielsweise war es ein Notarzt, der immer leichte Kleidung getragen hat. Egal, ob das Sommer oder Winter war. Ob irgendwer weiß, dass Winter oft zu streng im Russland ist. Aber er trug immer ein T-Shirt, eine leichte Hose und einen weißen ärztlichen Kittel oben.
Einestages hat der Winter seinen Einzug gehalten. Es war minus zwanzig-dreißig Grad ungefähr. Mein Kollege zog aber den weißen Kittel wieder ohne einige warme an.
„Herr K., heute ist sehr kalt denn!“, sagte ihm die andere Kollegin. „Sie tragen aber wieder leichte Kleidung. Sie werden sich irgendetwas erfrieren.“
„Nein“, antwortete er. „Mir ist heute nicht kalt: Ich habe denn ein Hemd statt eines T-Shirts angezogen“.
Das war ein stichhaltiges Argument.
Noch ein Arzt, der zu dick war, trug immer Pantoffeln. Es war ein bisschen lustig, als er in hochwinterlicher Zeit meterhohen Schneewehen entlang so ging.
Es war noch ein dicker Notarzt, der bei Schlafen sehr laut schnarchte. Lassen wir uns ihn Herr S. nennen. Schlafen konnte und machte er immer, wenn er die freie Zeit hatte, hauptsächlich im Dienstzimmer. Wann er die Einsatzprotokolle ausgefüllt hatte, wusste niemand.
Die Nachtschicht war aber die schlechteste! Weil jeder kein persönliches Zimmer, sondern gemeinsames mit 3-5 Mitarbeitern hatte. Außerdem hatten wir oft die 24-Stündigen Schichten so, dass das alle Team, das am diesen Tag gearbeitet hat, derselbe Arbeitstage und Freietage hatte. Deshalb teilte ich mein Dienstzimmer mit oben genanntem Herrn S., Herrn K. und mit drei anderen Ärzte und Rettungsassistenten. Insgesamt konnte man in der ganzen Nacht im besten Fall ungefähr 3-4 Stunden schlafen, im schlechtesten – nur eine Stunde oder weniger. Beim Schlafen zog man deshalb ja die Schuhe nicht aus. Es lohnte sich, jede Minute der Ruhe. Nicht damals aber, wenn Herr S. ohne Einsatz in der Notfallstation war.
Wie ich gesagt hatte, die Nächte waren damit die schreckliche Zeit. Das laute Schnarchen des Herrn S. ertönte nicht nur in unserem Zimmer, sondern in der ganzen großen Notaufnahmestation. Nie im Leben träumte ich von einem baldigen Einsatz wie damals.
Ein anderer Kollege, der über 70 Jahre alt war, war ein lustiges Männchen. Als er irgendeinen Patienten untersucht hat, fragte er immer so:
„Haben Sie hier Schmerzen, aha? Essen Sie etwas Fettes, aha? Machen wir eine Injektion, aha?“
Und so weiter in dieser Art. Kollegen gaben ihm die Spitzname: „Der Opa Aha“.
Eine Kollege, Krankenschwester, war die humorvolle Frau. Als wir zusammen gearbeitet haben, lachten wir immer wieder. Zum Beispiel fuhren wir einmal mit dem Krankenwagen zusammen, sie funkte die Zentrale noch und noch an, um den Notruf zu bekommen.
„Ich höre, warte!“, funkte die Disponentin zurück.
„Siehst doch auch?“, setzte die Krankenschwester hinzu.
Auf diese Art, mit viel Spaß, haben wir etwas Positives und Lustiges in unserer anstrengenden Arbeit gesucht und ja natürlich gefunden.
Deutschland, Straubing, Dezember 2018 (Erinnerung an Woronesch, 2006-2009)