Die drei Reisenden waren von dem weitem Weg, den sie bereits zurück gelegt hatten, vollkommen erschöpft. Jake, dessen Schuhe für so eine weite Reise nicht gemacht waren, jammerte schon seitdem sie den Dschungel durchquert hatten über seine Blasen. Es war ein Weg, der sie alle Drei auf die Probe stellte. Sogar der niemals erschöpfte Diener hätte für eine kurze Pause all sein Hab und Gut geopfert. Nur die Prinzessin blickte voller Zuversicht ihrem Weg entgegen. Denn sie war es, die außer die Mauern ihres Schlosses noch nie etwas anderes gesehen hatte. Jeder Vogel, jede Pflanze, ja sogar jedes Staubkorn betrachtete sie mit der Naivität eines kleinen Kindes. Und das ließ ihre Gefährten weitergehen. Durch ihre Prinzessin, gaben sie die Hoffnung nicht auf. Wie ein Wunder tauchte vor ihnen plötzlich das weite blaue Meer auf und was die Reisenden am Ufer sahen, ließ sie fröhlich lossingen.
Es war ein Schiff, groß genug für sie alle und klein genug um es ohne große Mühe zu steuern. Doch da fiel Jake ein Schild auf. Mit seiner leicht dramatischen Stimme und seinen wedelnden Handbewegungen, begann er vorzulesen: "Der Strand der gierigen. Betretet ihn und stirbt." Alle sahen betreten zu Boden. "Na besonders einladend sind die Bewohner des Strandes ja nicht gerade", versuchte er seine neu gewonnen Freunde aufzuheitern. Die kleine Prinzessin brachte ein unehrliches Lächeln hervor und der Diener behielt seine allzeit versteinerte Miene bei. Doch Jake kam es vor, als wäre sie noch ein bisschen kälter, noch ein bisschen trauriger als sonst. "Wir müssen zu diesem Schiff. Ich werde nicht zurück schrecken vor dieser Warnung", sagte die kleine Prinzessin, mit überraschender starken Stimme. Mit geschlossenen Augen, sieht der Diener schweigend auf den Boden und Jake versteht, dass er die Entscheidung der Prinzessin kannte, bevor diese sie ausgesprochen hat. Mit langen Schritten ging der Diener voran, dicht gefolgt von der kleinen Prinzessin und als Schlusslicht Jake. Eine ganze Weile geschah nichts. Sie gingen über den scheinbar endlosen Strand, ohne auch nur den Hauch einer Gefahr.
Doch dann schellte etwas aus dem Sand hervor. Es war eine Hand und die Prinzessin schrie vor Schreck auf. Schnell packte der Diener sie an der Hüfte und wirbelte sie hinauf. Aus einer Hand wurden viele. Hände die nach ihren Füßen zu packen versuchten. Gierig nach ihren Körpern und Kleidern. Langsam erhoben sich aus dem Sand Körper. Sie waren halb verfault und voller Gold und Sand. Sie zogen an den Dreien, als wären diese ein Rettungsanker und Jake drohte zu fallen und mit ihnen unterzugehen. Doch der Diener schnappte sich auch ihn und rannte so schnell er konnte zum Schiff. Manche der Gierigen hatten sich komplett aus dem Sand befreit und liefen ihnen hinterher. Wie ein Affe kletterte der Diener auf das Schiff und versuchte es in Gang zu bringen. Halbtote Körper versuchten sich einen Weg auf das Schiff zu machen, doch es gelang ihnen nicht, denn sobald ihre Füße den Sand verließen, zerfielen sie zu Staub und übrig blieb nur ein Haufen Gold. Das Schiff begann zu fahren und entfernte sich rasch vom Strand. Mit Tränen in den Augen und voller Dankbarkeit, sahen die kleine Prinzessin und Jake den Diener an, der nun das Schiff lenkte.