"Hey Kleine, wohin denkst du, dass du gehst?", erklang die Stimme einer der Wachen, die auf dem Gang patrouillierten. Der Kaiser sah von dem Pergament auf, welches er gerade las. Im nächsten Moment ertönte ein Schrei und ein lautes Klirren, als ob ein Schwert auf den Boden fallen würde. Der Kaiser hatte keine Zeit mehr, um zu überlegen, was da gerade passiert war, denn im nächsten Moment sprangen die Türen zu seinem Arbeitszimmer auf und ein Mädchen stürmte herein. Mit einem einzigen Sprung stand sie auf seinem Schreibtisch und deutete mit ihrer Klinge auf ihn. Nun konnte der junge Mann sehen, dass sie ein Werbiest war. "Seid gegrüßt Kaiser", begrüßte sie ihn. "Wenn du mich töten willst, dann tu dir keinen Zwang an. Als Kaiser bin ich auf so etwas immer gefasst." Das Mädchen grinste. "Oh, ich bin nicht hier um Euch zu töten", meinte sie und er sah sie prüfend an, während er versuchte, seine Nervosität zurückzudrängen. "Wer bist du und was willst du?", fragte er. Sie steckte ihre Klinge weg und verbeugte sich leicht. "Mein Name ist Marilyn und ich bin eine Dienerin von Lord Omnix, dem Obersten der alten Götter. Ich bin hier, um Euch eine Nachricht zu überbringen. Mein Meister nimmt Eure Kriegserklärung an." Der Kaiser schmunzelte säuerlich. "Erwartet nicht, dass wir uns so leicht geschlagen geben werden. Selbst wenn wir gegen die Erzengel selbst kämpfen müssen, werden wir kämpfen", meinte er. Marilyn lachte. "Ihr habt offensichtlich nicht verstanden, was ich gerade gesagt habe. Mein Meister nimmt Eure Kriegserklärung an, sonst niemand", wiederholte sie und der Kaiser sah sie verwirrt an. "Eure jährliche Schlacht mit dem östlichen Königreich wird bald stattfinden, nicht wahr? Mein Meister wird auf der Seite des Königreiches kämpfen. Alleine, ohne seine Armee und ohne seine Diener." "Du machst Witze. Das kannst du doch nicht ernst meinen", flüsterte er und sie schmunzelte diabolisch. „Es liegt mir fern, Witze über meinen Gebieter zu reißen. Ihr werdet schon bald mit der bitteren Realität konfrontiert werden ‚Majestät‘. Lebt wohl", verabschiedete sie sich. Mit unglaublicher Geschwindigkeit stürmte sie aus dem Raum und verschwand. Der Kaiser blieb schweißgebadet zurück. Was für ein Wesen war dieser Omnix, dass er alleine die Armee des östlichen Königreiches unterstützen würde? Auf was hatte er sich da eingelassen?
"Ihr sagt also, dass Ihr uns bei der kommenden Schlacht unterstützen wollt", wiederholte der König und Omnix nickte. "Der Kaiser des südlichen Imperiums hatte die Frechheit, meinen Meister herauszufordern. Es erscheint uns nur logisch, dass wir uns gegenseitig helfen könnten", meinte Tomoko. Der König sah nachdenklich auf die beiden Wesen, die vor ihm standen. "Ihr müsst wirklich mächtig sein, wenn die Erzengel Euch als Meister bezeichnen", murmelte er. "Ich habe gehört, was ihr in dem Dorf getan habt, welches von dem Drachen angegriffen wurde." "Ich wollte mich so nur für Ignis Verhalten entschuldigen", antwortete der Reinkarnitor. "Es wäre mir eine Ehre, wenn ein alter Gott auf unserer Seite kämpfen würde", meinte der alte Mann. "Wenn Ihr es erlaubt, dann werde ich die Schlacht mit meiner Magie eröffnen. Eure Männer können dann den Rest erledigen", schlug Omnix vor und der König stimmte zu. "Dann sei es so. Ich werde meinen Generälen Bescheid geben", meinte er. "Ich stoße auf dem Schlachtfeld zu Euch", versprach der lebende Nachthimmel und verabschiedete sich. Von einer Sekunde auf die andere waren die beiden verschwunden. "Sire, war es weise, dieses Angebot anzunehmen? Er hat irgendetwas vor, sonst hätte er nicht angeboten, die Schlacht zu eröffnen", meinte eine der Leibwachen zu dem König. "Er hat sicherlich etwas vor. Aber es ist besser, wenn er auf unserer Seite ist. Im Grunde können wir nur davon profitieren", antwortete der König. "Macht er Euch denn keine Angst Sire?" "Doch. Er macht mir unfassbare Angst. Aber das ist wohl natürlich. Er ist ein alter Gott." "Denkt Ihr das wirklich?" Der alte Mann schmunzelte und strich sich durch den Bart. "Ich bin mir nicht sicher. In meinem ganzen Leben ist mir noch nie so ein Wesen begegnet. Sogar die Erzengel und Drachen sehen zu ihm auf. Ich werde mich entscheiden, sobald ich ihn in Aktion gesehen habe."
"War es klug, sich mit dem östlichen Königreich zu verbünden Meister?", fragte Tomoko. Sie und Omnix flogen gerade zurück nach Skyfortress und unterhielten sich währenddessen über ihre nächsten Ziele. "Es war ein notwendiger Schritt. Wenn wir dem östlichen Königreich zum Sieg verhelfen, dann wird das die ganze Welt erfahren, weil das östliche Königreich noch nie zuvor gewonnen hat. So werden wir ein klares Zeichen senden, wenn ich die feindliche Armee alleine vernichte. Nach dieser Schlacht wird es niemand mehr wagen, uns herauszufordern", erklärte Omnix ihr. "Zumindest kein Mensch", fügte Tomoko hinzu. "Vielleicht, aber auch die anderen Völker werden es sich nach dieser Schlacht zweimal überlegen, bevor sie sich mit uns anlegen." "Ein brillanter Plan Meister. Und was ist Euer nächstes Ziel?", fragte der Erzengel neugierig. Omnix lachte. "Eins nach dem anderen Tomoko, eins nach dem anderen. Als erstes kommen die Menschen, dann sehen wir weiter."