"Level vierundvierzig?", fragte Omnix und Marilyn nickte. Sie standen im großen Thronsaal von Skyfortress. Will stand vor dem Thron neben Marilyn, die ihn mit nur einer Hand davon abhielt, wegzulaufen. Und dieses Bedürfnis hatte der Mann, dass sah man ihm klar an. "Interessant", meinte der Reinkarnitor. "Es war sehr klug, ihn hierherzubringen Marilyn, gute Arbeit." Die Ohren des Mädchens zuckten bei dem Kompliment erfreut. "W-wenn ich gewusst hätte, dass die Kleine dem alten Gott dient...", stammelte der Mann leise. "Im Nachhinein ist man immer reumütig. Nur ist es dann leider oft zu spät. Ihr Menschen verpasst zu oft den richtigen Zeitpunkt, um die richtige Entscheidung zu fällen. Ihr beschwert euch dann immer nur im Nachhinein, wie dumm es nicht wahr. Als würde das etwas ändern", meinte Omnix und stand auf. "Entweder man macht es beim ersten Mal richtig, oder nicht. Und wenn nicht, dann soll man nicht darüber jammern, sondern sich lieber überlegen, wie man es das nächste Mal besser machen kann. Naja…für dich gibt es wohl kein nächstes Mal." Will zitterte. "W-was habt Ihr jetzt mit mir vor?", fragte er ängstlich. "Du bist zwar nur ein Mensch, aber die Tatsache, dass du Level vierundvierzig bist, fasziniert mich. Darum werde ich Experimente an dir durchführen", murmelte Omnix nachdenklich. "E-Experimente?", fragte der Mann entsetzt und Omnix nickte. "Warum würdet Ihr das tun?" "Weißt du, was das Schlimmste daran ist, der Stärkste zu sein? Dir wird langweilig, so langweilig! Wenn es etwas gibt, womit ich mir die Zeit vertreiben kann, dann ist mir das nur recht. Wenn ich dein Geheimnis lüfte, dann finde ich vielleicht einen Weg, um meine Freunde oder sogar mich über das Limit zu bringen. Mich, der eigentlich schon das höchste Level erreicht hat! Das wäre doch sensationell!" Will sah ihn fassungslos an. "Ich weiß, was du denkst. Ja ich bin vielleicht ein wenig verrückt. Aber sowas passiert eben auch, wenn man zu stark wird", meinte Omnix. "Gut, bringt ihn weg. Wenn er bei den Experimenten kurz vor dem Tod steht, dann gönnt ihm eine Pause und heilt ihn", befahl der Reinkarnitor und drei Erzengel, die als Wachen bei der Türe gestanden hatten, führten den Mann aus dem Thronsaal. Die Tore schlossen sich hinter ihnen, dann waren Omnix und Marilyn alleine.
"Merkt Ihr etwas?", fragte das Mädchen und er sah sie fragend an. "Ihr werdet kälter. Euch bedeuten Menschen immer weniger", meinte sie und er zuckte zusammen. "Du hast recht. Das hängt mit dieser Form zusammen. Je länger ich in ihr bin, desto kälter werde ich. Ich hoffe, dass du nicht verängstigt bist." Marilyn schüttelte den Kopf. "Warum sollte ich Angst haben? Ich habe schon immer gefunden, dass Menschen unter Euch stehen", meinte sie und Omnix' Auge leuchtete amüsiert auf. "Dafür magst du Ben aber ganz schön", neckte er sie und das Mädchen wurde rot. "Ich…ich weiß noch nicht so recht, was ich wirklich für ihn empfinde", murmelte sie. "Wusstest du, dass ich mir das letzte Mal, als ich in dieser Form war, auch immer schwerer getan habe, echte Emotionen zu zeigen?", fragte er sie, während er sich an seine Zeit mit Krul erinnerte. "Das war ein Fehler. Marilyn, bitte erinnere mich von Zeit zu Zeit, dass Gefühle wichtig sind und dass ich sie nicht vergessen sollte. Und bitte erinnere dich auch selbst daran, dass niemand weniger wert ist, nur weil er schwächer ist als du. Nur weil ich mich jetzt instinktiv so benehme, solltest du dir kein Vorbild an mir nehmen." Das Mädchen nickte und verbeugte sich leicht vor ihm. "Wie Ihr wünscht mein Lord. Ach ja, Ignis und Hiroki wollten Euch sprechen, bezüglich der Echsenmenschen", meinte sie. Omnix ließ sich wieder auf dem Thron nieder. "Gut, dann schick sie bitte herein, wenn du rausgehst."
"Wir haben die Informationen, die Ihr verlangt habt", meinte Hiroki und Omnix nickte. "Ich hoffe, dass alles so ist, wie Ihr es Euch vorgestellt habt. Wir haben uns wirklich bemüht, um jedes noch so kleine Geheimnis dieses Landes zu lüften." Damit gab er dem Reinkarnitor ein kleines Buch, in dem er alles niedergeschrieben hatte. Omnix las sich die Seiten aufmerksam durch. "Ihr habt sehr gute Arbeit geleistet. Ich bin stolz auf euch", lobte er sie und die beiden sahen ihn erfreut an. "Basierend auf den Informationen, die ihr mir gebracht habt, kann ich unseren nächsten Schritt planen. Ignis, ich benötige dafür die Hilfe der Drachen." Ignis senkte seinen gewaltigen Kopf. "Alle Drachen der Drachenberge stehen Euch zur Verfügung mein Lord", versprach er. "Sehr gut. Ihr werdet den Echsenmenschen nämlich eine Botschaft überbringen."