Azulon ging durch den großen Thronsaal des Palastes. "All dieser Tod", flüsterte er leise. "Und nun will Ozai auch noch, dass er Feuerlord wird." "Ihr habt die Macht all das zu beenden", hallte eine Stimme durch den Saal. Eine dunkle Gestalt löste sich aus dem Schatten der Säulen. "Der Schatten", meinte Azulon. "Wie bist du hier hereingekommen?" "Die eigentlich bessere Frage wäre ja, wie hätte ich hier nicht reinkommen können. Eure Wachen sind nicht gerade die Wachsten." Azulon beobachtete ihn genau, als er durch die Halle schritt. "Nett das mit dem Feuer. Und ich sehe, dass ihr hier auch die Banner gewechselt habt. Aber wie ich erkennen kann, ist mein Speer noch immer an der genau selben Stelle." "Was willst du hier?", fragte der Feuerlord scharf. "Der Wahnsinn muss aufhören! Der Krieg muss endlich beendet werden!", rief der Schatten erbost. "Ich werde nicht das schwache Glied der Kette sein!", schrie Azulon. En-Die seufzte. "Dank dieser Aussage seid ihr bereits schwächer als alle anderen." "Du hast wirklich Nerven, hier aufzutauchen. Ich könnte dich töten lassen!", meinte Azulon sauer. "Ich hatte gehofft, dass ihr einsichtiger seid, als der letzte Feuerlord, den ich hier besucht habe. Aber ich sehe jetzt, dass ihr genauso wenig Ehre habt. Der Speer wird wohl noch hierbleiben", erwiderte sein Gegenüber. Bevor er auch nur blinzeln konnte lag Azulon schon am Boden und En-Die raste zur Tür. "Haltet ihn! Haltet den Schatten auf!", schrie der Feuerlord. Draußen rannte En-Die fast in ein kleines Mädchen, welches offenbar an der Tür gelauscht hatte. Plötzlich begann sie Flammen auf ihn abzufeuern, welche er jedoch leicht absorbierte. Binnen Sekunden hatte er sie gegen die Wand gedrückt. "Tu mir nichts", flüsterte sie ängstlich. "Ich werde einem Kind nichts tun, kleine Azula", antwortete er kalt, dann ließ er von ihr ab und verschwand er in den Gängen des Palastes.
Es waren einige Stunden vergangen und die Wachen hatten den Eindringling noch immer nicht finden können. Ozai stand im Garten seines Anwesens und blickte auf die Schildkrötenenten, die im Teich vor ihm schwammen. Warum hatte dieser Schatten seinen Vater nicht getötet? Er hatte mehr als genug Chancen dafür. Doch wenn er so darüber nachdachte war es ihm eigentlich auch egal. Es war schließlich so oder so passiert und es war ihm auch ziemlich egal, was er dafür opfern musste. Hinter ihm kam ein kleiner Junge in den Garten gelaufen. "Vater…wo ist Mutter?", fragte er ängstlich, doch der Mann antwortete ihm nicht.
En-Die stand auf einem der Dächer der Stadt und beobachtete die Zeremonie, die zur Ernennung des neuen Feuerlords abgehalten wurde. "Wie kannst du zulassen, dass so etwas passiert Rubina?" "Ich habe mich noch nie in die Geschicke der Menschen eingemischt", antwortete der Geist des Feuers, der neben ihm auf dem Dach stand. "Und ich habe nicht vor, es jetzt zu tun." En-Die seufzte. "Bis vor Kurzem hegte ich kaum Hoffnung, dass der Speer irgendwann entfernt werden könnte. Ich dachte, dass diese Familie voll von Verrat und Hass ist", meinte er. "Und was denkst du jetzt?", fragte sie ihn. En-Dies Blick fiel auf den kleinen Jungen, der neben seiner Schwester saß und seinem Vater bei der Krönung zusah. Der Schatten schmunzelte "Jetzt sehe ich Ehre."