„Nein! Das könnt Ihr nicht tun!“
Verzweifelt versuchte Mikene, sich einen Platz durch die Menge zu bahnen.
Nicht er! Nicht Jad! Ausgerechnet er!
Bevor sie jedoch überhaupt in die Nähe der Soldaten kommen konnte, hatten sie bereits einige kräftige Arme der Erwachsenen gepackt und hielten sie zurück.
„Jad! Jad! Ich muss zu ihm. Jad!“ Tränen liefen über ihre Wangen, während sie vergeblich versuchte, sich loszureißen.
„Sei vernünftig. Du kannst ihm nicht helfen“, sagte einer der Dorfbewohner in einem beschwörenden Ton.
Der Junge selbst wirkte erschöpft, während er zusammengesunken in Ketten bei den Soldaten stand. Seine blonden Haare hingen verklebt in seine Stirn. Ganz offensichtlich hatte er sich verzweifelt gegen seine Gefangennahme gewehrt.
„Jad!“ Erschrocken fuhr sein Kopf nach oben, als er die bekannte Stimme hörte.
„Mikene“, kam es lautlos über seine Lippen, während er sich suchend umblickte. Was sehr mühsam war. Sein linkes Auge war infolge des Kampfes komplett zugeschwollen, während Hals und Gesicht mehrere Schrammen und Verletzungen aufwiesen.
Was letztlich auch keine Rolle mehr spielte.
Denn ob verletzt oder unversehrt; das Schicksal des Jungen war besiegelt.