Nun bin schon bereits eine Woche hier und erst jetzt komme ich dazu, einige Worte niederzuschreiben.
Madre de Dios! Immer wieder bin ich geneigt, dies auf Spanisch laut auszurufen.
Eigentlich kann ich ja nur meine Muttersprache und englisch. Aber seltsamerweise habe ich keine Probleme dieses deutsch, das hier überwiegend gesprochen wird, zu sprechen und zu verstehen.
Das ist schon alles mehr als seltsam.
Und ich sollte hier mal dringend strukturiert aufschreiben, statt alles durcheinander. Man merkt einfach, dass ich mit dem Schreiben erst anfange.
Also noch mal, liebes Tagebuch. Schreibt man doch normalerweise so, oder?
Kaum in Belletristica angekommen, wurde ich auch schon von einigen merkwürdigen Gestalten begrüßt, die sich gleich meiner annehmen wollten. Sie seien beauftragt worden, mir einen Ort zu zeigen, wo ich mein Heim aufbauen könnte. Auch hätten sie mir bereits Helfer für den Bau meines Hauses organisiert.
Ich war natürlich verwirrt und fragte nach deren Namen. Sie seien einfach die Mods, meinten sie.
Dies kam mir nun nur noch mehr ungewöhnlich vor. All die Senores mit dem gleichen Namen? Oder war das einfach ein nichtssagender Begriff und hieß so viel wie todos los hombres?
Wenigstens machten einen höflichen Eindruck. Und da ich eh nicht wusste wohin, überlies ich ihnen gerne die Führung.
Ich weiß nicht, ob ich das klar ausgedrückt hatte, aber mein schwarzes Pferd habe ich tatsächlich mit auf die Überfahrt genommen. Ebenso eine Kiste mit meinem ganz speziellen Inhalt.
Warum ich dieses Zeug überhaupt mit habe, weiß ich bis heute nicht.
Ich werde das, was in der Truhe ist, sicher nicht brauchen, in einem so friedlichen Land. Aber ohne wollte ich einfach nicht. Wer weiß schon, was die Zukunft bringt?
Und nach all den Jahren kann ich mir es ganz ohne auf die Dauer nicht vorstellen. Wäre einfach zu langweilig.
Trotzdem war ich natürlich vorsichtig und achtete mit Argusaugen darauf, dass ihr keiner zu nahe kam und sie zu öffnen versuchte. Dieses Geheimnis bleibt bei mir.
So, wie es immer war.
Die Wege in Belletristica scheinen nicht den üblichen Maßstäben oder Erfahrungen zu entsprechen. Einer meiner Führer schenkte mir eine Karte und deutete auf unser Ziel.
Ich erschrak über die Entfernung. Diese wäre je kaum innerhalb eines Tages zu bewältigen.
Dieser Senor Mod zwinkerte mir jedoch einfach zu und meinte, ich solle mir keine Sorgen machen.
Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte und überlegte bereits, ob ich mich wohl mit meinem Pferd selbst auf dem Weg machen und vorreiten sollte. Was ich dann aber wegen meinem Gepäck verwarf.
Während ich mir diese Gedanken machte, waren wir auch schon da.
Ein wunderschöner Platz mit einem provisorischen Stall und einem kleinen Gebäude. Hier könne ich vorerst übernachten meinte einer der Herren. Essen stünde ebenfalls bereit.
Sprach es, setzte seine Last ab und verschwand mit seinem Kameraden so schnell, wie er auch gekommen war.
Ich selbst erwähnte ja schon, dass das Scheiben noch neu für mich ist. Vergaß ich doch tatsächlich zu erwähnen, dass meine Kisten und Truhen, die ich von Los Angeles mitbrachte, von den Männern mit einer Leichtigkeit getragen wurden, die mich verwirrte.
Ich war sogar versucht nachzuschauen, ob sich deren Inhalt überhaupt noch darinnen befände oder gar verschwunden sei. Aber auch meine Gepäckstücke waren überraschend leicht und bei günstiger Gelegenheit setzte ich meine Last kurz ab und hob den Deckel einen kleinen Spalt.
Was soll ich sagen. Alles war darin vorhanden.
Dies war auch bei meinen sonstigen Utensilien so.
Auch bei meinem... nun ja.
Ich war nun denn in meiner neuen Bleibe angekommen und verstaute alle meine Kisten darin.
Und so verging der erste Tag in meinem neuen Leben.