Liebes Tagebuch.
Leider habe ich es immer noch nicht geschafft, mich in der Taverne vorzustellen.
Ich war letzten Abend da und habe heimlich gelauscht, was so geschrieben wurde. Ich bin ja ein Meister der Tarnung und so hatte mich auch keiner bemerkt. Ich bin einfach von oben in ein offenes Fenster gestiegen und habe mich geräuschlos nach unten geschlichen. Fast hatte ich Sorge, die alte Treppe würde knarren, aber ich hatte Glück.
Eine Weile hatte ich so den Gesprächen gelauscht. Es waren nur ein paar Leute anwesend und leider es gab keine Themen, an das ich hätte anknüpfen können. Also kroch ich wieder nach oben und durch das Fenster nach draußen. Wohlweislich hatte ich hinter der Taverne einen kleinen Anhänger mit Stroh platziert, den ich vorher etwas abseits hatte stehen sehen. Keine Ahnung warum, aber so leistete er mir gute Dienste.
Ich hätte auch einfach wieder vorsichtig langsam hinunterklettern können, so wie ich auch nach oben gekommen war. Es war eigentlich unsinnig, vom Fenster aus auf das Dach zu klettern, es zu überqueren und mich dann auf der anderen Seite hinunterfallen zu lassen. Insbesondere, da draußen kein Mensch weit und breit zu sehen gewesen war.
Aber nun ja, die Langeweile eben. Und gewisse Angewohnheiten scheint man wohl nicht ganz ablegen zu können.
Auf jeden Fall werde ich diesen Ort ab sofort regelmäßig belauschen. Wirtshäuser sind immer gut, man erfährt man so einiges von den Leuten. Früher habe ich diese auch immer genutzt, um Informationen zu erhalten. Vor allem, wenn man freigiebig ist und den Alkohol seiner Feinde bezahlt, da erfährt man so einiges. Insbesondere, wenn diese davon keine Ahnung haben.
Sobald es mir passend erscheint, werde ich mich da wohl vorstellen. Ich habe auch läuten gehört, da solle es noch zwei weitere Herren geben, die sich sehr gewählt ausdrücken, ich glaube ein Lord und ein Gentleman mit Zylinder. Mit ihnen würde mir für den Anfang wohl ein Gespräch leichter fallen, sollten sie denn anwesend sein.
Andererseits ist es ja bekannt, so wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch zurück, nicht wahr? Ich sollte daher vielleicht einfach auf die Leute zugehen, auch wenn sie mir anfangs noch etwas komisch erscheinen.
Die Frage ist nur, soll ich ihnen auch meinen Vornamen nennen, wie es wohl so üblich zu sein scheint? Ich fange vermutlich erst mal mit meinem Nachnamen an. Eines nach dem anderen.