Seit dem Gespräch am Montag bin ich mit dem Versteck für die Kiste unzufrieden. Denn spätestens im November werde ich ihren Inhalt wohl brauchen. Wenn ich nicht schon früher darauf zurückgreifen werde. Irgendwie reizt es mich doch.
Und wieder fange ich hinten an. Gar nicht so einfach, diese Kunst des Schreibens.
Also …
Die Besucher der Taverne unterhielten sich über eine bevorstehende Invasion. Winterdämonen nannten sie sie. Dunkle schwarze Gestalten mit Hörnern würden laut ihren Ausführungen das schöne Bücherland überfallen. Und die Anführerin soll eine Art Königin sein.
Das erinnert mich ein wenig an die Dinge, die uns der gute Padre immer erzählt hatte. Seine Predigten über Teufel und Gespenster.
Haha! Einmal half mir diese Furcht vor Geistern sogar. Meine Feinde hielten mich für einen auferstandenen Toten und liefen vor mir davon. Alles natürlich beabsichtigt und geplant.
Leider scheinen diese Dämonen nun wirklich real zu sein.
Ganz wohl ist mir bei dem Gedanken nicht. Seit ich mich erinnern kann, warnen die Gottesmänner vor den Dienern Satans, die aus dem Fegefeuer kommen. Und die Beschreibung der Kreaturen, die da im November kommen sollen, erinnert mich doch sehr an diese Teufel.
Allerdings wäre ich nicht ein Vega, wenn ich mich jetzt ängstlich verkriechen würde. Schließlich habe ich hier in dieser kurzen Zeit schon genug Dinge gesehen, die ich bisher als unmöglich angesehen hätte.
Wie auch die Abwehr dieses feindlichen Überfalls.
Aber trotzdem - mit Texte schreiben und Feiern soll man einen Kampf gewinnen können?
Das bezweifle ich doch stark. Man kann solche Feinde nicht so einfach besiegen. Deshalb dürfte ich meine Utensilien aus der Truhe benötigen, wie eingangs schon erwähnt.
Es könnte allerdings auch sein, dass ich schon früher darauf zurückgreifen muss.
Auf jeden Fall erscheint es mir ratsam, wenn es irgendwie geht, damit bis Belletristica 2.0 zu warten. Alles andere wäre zu auffällig.
Was es mit dieser neuen Version damit auf sich hat, habe ich leider nicht so recht verstanden. Mit den modernen Begriffen bin ich bisweilen einfach ein wenig überfordert.
Scheinbar wird sich dieses Land bald verändern. Oder reisen wir alle zusammen per Schiff dorthin?
Eines steht jedenfalls fest. Ich reise wieder einmal in eine neue Welt. Damals kehrte ich ja von Madrid zu meinem Vater nach Los Angeles zurück. Dann meine Schifffahrt in das fremde Land Belletristrica 1.0. Und nun soll es also 2.0 werden.
Viele Veränderungen und überraschende Erkenntnisse, die es zu verarbeiten gilt.
Wie auch das mit den Geheimräumen.
Aber dazu später. Ich muss mich nun um mein Pferd kümmern. Mein gutes Tier ist einfach unruhig. Vielleicht wittert er ja eine fremde Kreatur, die ihn ängstigt.
Zumindest wäre das eine plausible Erklärung.
Ich hoffe, er wird wieder der Alte. Schließlich hat er mir oft genug das Leben gerettet und ich konnte immer auf ihn zählen.
Ich muss die Ursache finden, damit sich T. hier wohlfühlen kann.