Ich sitze hier,
mein Herz klopft.
Nun ist sie raus,
die Nachricht an dich.
"Warum?"
Mehr habe ich dir nicht geschrieben,
nur ein einfaches Warum?
Deine Interpretation ist doch sehr interessant,
du sagst, dass du dachtest, es sei genug Zeit vergangen,
du sagst, dass du nicht wusstest, dass es mir nicht recht sei,
und das es dir leidtue.
Ich weiß, du sprichst davon, dass du mir bei Instagram folgst,
dennoch klingt es wie eine billige Ausrede,
für all das was jemals vorgefallen ist.
Ich mag es nicht dir Recht zu geben,
also erkläre ich dir, dass ich dich einfach hätte blockieren können,
wenn es mir etwas ausmachen würde.
Dann werfe ich dir vor den Kopf,
dass es mir völlig egal ist,
dass du mir völlig egal bist,
und das du nicht mehr als ein Fremder für mich bist.
Nun frage ich mich,
was das in dir auslöst,
ob es dich traurig macht,
wütend, oder
ob es dich zum Nachdenken bringt?
Ich weiß es nicht, aber ich hoffe,
dass es dich richtig trifft,
irgendwo ganz tief innen drin.
Dann erkläre ich dir,
dass ich nur eine Bitte an dich hatte,
der du nie nachgekommen bist.
Warum ich das tue?
Einerseits um dir klar zu machen,
wie du dich verhalten hast,
um dir rein zu würgen,
dass du ein schlechter Mensch bist,
um dir zu zeigen,
worüber du nachdenken solltest.
Andererseits,
weil es mich noch immer verletzt,
nicht unsere Trennung,
denn die war Richtig,
aber deine Art,
all das,
was du mir genommen hast.
Du hast deine Macht ausgeübt,
aber auch ich habe das getan,
ich habe dafür gesorgt,
dass du paranoid wirst,
nirgendwo nutzt du mehr deinen echten Namen,
deine E-Mail-Adresse, Handynummer und alles andere hast du geändert,
ob dir wohl klar war,
wer hinter all den Intrigen gegen dich steckte?
Ich glaube nicht,
ich denke, dass du wirklich irgendwann geglaubt hast,
verrückt zu werden.
Ich habe alles getan,
um dich in der Öffentlichkeit fertig zu machen,
Du schreibst.
Mein Herz pocht immer schneller und schneller,
als würde es gleich aus meiner Brust herausspringen,
aber warum?
Auf jeden Fall nicht, wegen irgendwelcher Gefühle dir gegenüber,
es ist angst,
aber warum und wovor?
Ich bin doch eigentlich Stark, Taff und Selbstbewusst.
Doch so etwas bereitet mir Angst,
ich weiß nicht, was du schreibst, was wirst du Antworten?
Diese Ungewissheit macht mich wahnsinnig.
Auf einmal vibriert mein Handy,
soll ich nachsehen,
soll ich nicht?
Ich will und doch will ich nicht,
mein Herz schlägt immer doller,
es ist beinahe als hätte ich eine Panikattake,
vielleicht habe ich die auch,
das macht mich wütend!
Warum? Warum löst du so etwas in mir aus?
Ich empfinde Hass, Hass dir gegenüber
Und ich fange an mich selber zu hassen!
Und dennoch, ich schaue nach,
ich schaue auf mein Handy,
obwohl ich Angst habe.
Deine Nachricht…
Die Angst ist weg, ich habe sie gelesen,
sie strotzt nur so vor Entschuldigungen.
Doch kann er nicht verstehen,
dass das nicht reicht,
all das kann nicht durch ein Einfaches
„es tut mir leid“ wieder gut gemacht werden,
weder für mich,
noch für mein Kind,
doch soll ich ihm genau das schreiben?
Ich glaube, dass das schwach wäre,
und Schwäche ist das letzte was ich ihm zeigen will,
aber wenn ich gar nichts schreibe denkt er womöglich,
dass es ok ist,
dass ich ihm verziehen habe,
und das ist nicht wahr.
Es ist unverzeihlich.
Meine Eltern,
sie hatte es nur interessiert,
dass er die Kochtöpfe mitgenommen hat,
die sie im Ikea gekauft haben,
Die Mutter meines besten Freundes,
sie interessierte sich nur dafür,
dass er die Tortentransportbox behalten
und mitgenommen hatte.
Doch keinem war klar, wie groß mein Verlust war,
nicht der Materielle,
sondern der Emotionale,
doch soll ich ihm das sagen?
Was passiert, wenn ich ihm das sage?
Bekomme ich wieder Angst und Herzrasen?
Ich weiß es nicht, vielleicht sollte ich es ausprobieren.
Ich habe es getan,
ich habe ihm geschrieben,
dass er mir Dinge genommen hat,
die einen hohen emotionalen Wert
für mich hatten
und die mir nie jemand wiedergeben kann,
niemals! niemand!
Es macht mir keine Angst,
es ist eher aufregen,
ich fühle mich,
als wäre ich zum ersten Mal auf einer Achterbahn,
gespannt, aufgeregt und vollgepumpt mit Adrenalin.
Jetzt weine ich, hat deine letzte Antwort mich emotional so stark mitgenommen?
Habe ich etwa Mitleid für dich?
Ich weiß es nicht, ich weiß nicht,
was meine Gefühle mir gerade sagen wollen.
Ich habe mir den Text erneut durchgelesen
und mir ist klargeworden,
was diese Träne mir sagen wollte.
Ich wollte keine Schwäche zeigen,
ich wollte dir Schaden, dir wehtun,
und dabei habe ich das Gegenteil erreicht,
ich habe meine eigene Wut ans Tageslicht gebracht,
und du hast sie erkannt,
du hast die tiefen Wunden gespürt,
und zu aller Letzt,
hast du Verständnis gezeigt,
dich entschuldigt,
und zugegeben, dass es zu früh war.
Du hast uns sogar alles Glück der Welt gewünscht
und gesagt,
dass wir es verdient hätten.
Verdammt,
natürlich hast du Recht damit,
aber ich weiß leider nicht,
wie ich damit umgehen soll,
dass erfordert eine Stärke,
die ich leider nicht besitze.