Als Mila die Augen öffnete, sah sie das besorgte Gesicht von ihrer Mutter. Sie hatte wie sonst auch immer ihre rabenschwarze Haare hochgesteckt. Sie hielt die Hand ihrer Tochter und ihre blauen Augen waren gerötet. "Mom?" Milas Stimme klang selbst ihr fremd. "Mila, Schatz! Wie geht es dir?" Sie strich eine lockige, braune Strähne aus Milas Gesicht. "Gut. Was ist passiert?", fragte sie. "Wir haben gehofft, dass du uns das sagen könntest." Mila runzelte die Stirn. Jack hatte nichts gesagt? "Wo ist Jack?" "Er ist..." Ihre Mutter wurde unterbrochen, als der Arzt und ihr Vater das Zimmer betraten. "Mila, du bist ja aufgewacht!", sagte ihr Vater erleichtert und war mit drei Schritten auf der anderen Seite des Bettes und lächelte sie sanft an. "Hallo, Dad." "Du hast uns einen riesen Schreck eingejagt! Als Jack bei uns angerufen hat und sagte, dass du im Krankenhaus bist..." Er brachte seinen Satz nicht zu Ende. Der Arzt trat nun ebenfalls zu ihnen. Er hielt einen Klemmbrett in der Hand. Er war bestimmt schon fünfzig und trug eine Harry Potter Brille. Sein Haar war bereits ergraut. "Wie geht es dir?" "Gut." Ihre Mutter trat zurück und der Arzt leuchtete mit seiner Lampe in ihre Augen. "Die Pupillen reagieren normal. Hast du irgendwo schmerzen?" "Nein, mir geht es wirklich gut", sagte Mila mit mehr Nachdruck. "Die Tests haben nichts ergeben. Du bist kerngesund." "Wieso ist sie dann ohnmächtig geworden?", fragte Thomas. "So wie der junge Mann es beschrieben hat, trifft keins der Ergebnisse auf ihren Zustand ein. Ich kann es wirklich nicht sagen. So etwas habe ich noch nie erlebt." "Kann ich dann heute nachhause?", fragte Mila. "Wir würden dich gerne noch eine Nacht hier behalten. Einfach nur unter Beobachtung." Mila seufzte. "Ich lasse Sie dann mal alleine", sagte der Arzt zu ihren Eltern und zog sich zurück