Mila sprang das letzte Stück runter und sah sich um. Nichts zu sehen und zu hören. Kein Zeichen von Lebewesen. Es gab nur einen Weg und Mila bezweifelte, dass Coilin so dumm wäre, den Weg zu verlassen. Also lief sie den Weg entlang. Immer wieder sah sie sich um. Ihr Griff um den Bogen war so fest, dass ihre Knöchel weiß hervor traten. Zum Glück hatte sie eine gute Orientierung, falls sie Coilin doch nicht finden sollte. Aber das war gar nicht nötig, denn sie sah ihn auch schon. Er lehnte an einem Baum und schnitzte einen Stock. „Was willst du hier? Es ist gefährlich, geh wieder zurück.“ Er sah nicht einmal hoch. „Woher wusstest du, dass ich es bin?“ Sie stellte sich neben ihn und sah ihn von der Seite an. „Weil Ayla mir niemals nachgelaufen wäre“, stellte er sachlich fest. „Ich hätte auch Caitlin sein können“, überlegte Mila laut. „Die hätte mich nicht gefunden. Sie hat eine schreckliche Orientierung.“ Er schnitzte weiterhin konzentriert seinem Stock. „Okay“, sagte sie zögernd und sah dann weg. Sie schaute gerade aus. „Hör zu, ich bin nicht umsonst vom Lager weggegangen. Es wäre also sehr nett von dir, wenn du mich alleine lassen würdest.“ Diesmal sah er sie an, das sah sie vom Augenwinkel. Dann wandte sie sich zu ihm und schaute ihm direkt in die hellblauen Augen mit den grünen Sprenkeln. „Wie gut, dass ich nicht nett zu dir bin“, sagte sie zuckersüß. Er stöhnte. „Na gut, was willst du?“ „Ich will mich bei dir entschuldigen, für das, was ich vorhin im Baumhaus gesagt habe.“ Er schwieg und fuhr mit seiner Arbeit fort. Mila holte tief Luft. „Ich kenne dich nicht und ich habe keine Ahnung, was genau meine Aufgabe hier ist aber ich bitte dich darum, mir und Jack eine Chance zu geben, um dir zu beweisen, dass wir nicht hilflos sind.“ Er hatte seinen Stock weggeworfen. Sie sah ihn an und wartete auf seine Antwort oder auf irgendeine Reaktion. Aber er sah einfach an ihr vorbei. Sie setzte an etwas zu sagen aber unterbrach sie. „Sei still!“ „Wie bitte?“ Mila sah ihn überrascht an. „Ich entschuldige mich hier bei dir und…“ „Halt die Klappe!“ „Was zum Teufel soll das? Ich…“ Er hier ihren Mund zu und drückte sie an sich. Ihr Rücken presste sich an seine Brust.