Dann flog sie zu Emeraude. „Du darfst dich erheben, Königin Emeraude.“ Die Stimme, von der Fee war melodisch. „Ich danke Euch, Zarina.“ „Wenn du bis hier her kommst und um Einlass bittest, muss es dringend sein.“ Sie sah die anderen an. „Auch ihr könnt euch erheben“, sagte sie und sah wieder Emeraude an. „Wir müssen dringend Königin Evangeline sprechen.“ „Ich gewähre euch Einlass, mehr kann ich für euch nicht tun“, sagte sie und trat auf die Seite. Emeraude verbeugte sich und trat als erste durch das Tor. Caitlin folgte mit Aurora an der Hand. Danach Lydia und den Schluss bildete Amon. Hinter ihm ging das Tor zu und die Fee verschwand. „Wer war das?“, flüsterte Caitlin, als sie einen Gang entlang liefen. „Das war die Wächterin Zarina. Sie bewacht das Tor zwischen dem Feenreich und Chandrick. Man sieht sie nur wenn man das Tor öffnet. Sie allein entscheidet, wer das Feenreich betritt. Und gleich wird es hier von Kriegerfeen wimmeln, also erschreckt euch nicht.“ Sie behielt recht, denn als sie ins Freie traten, standen zwei Dutzend Kriegerfeen vor ihnen. Und alle von ihnen waren Frauen. Sie alle hatten schulterlange Haare und trugen einen goldenen Haarreif, welches um ihre Stirne lag. Alle hatten dasselbe an. Ein schwarzes kurzes Kleid, dessen Ärmel aus Tüll waren, einen goldenen Gürtel um die Taille und goldene Sandalen, dessen Schlaufen bis zu den Knien reichten. Die Hälfte von ihnen standen mit gezückten Schwertern da und die andere mit Pfeil und Bogen. Aber eine von ihnen stach heraus. Sie hatte lange feuerrote Haare, die sie über die Schulter unordentlich geflochten hatte. Diese Kriegerin hatte eine sehr helle Haut, schokobraune Augen, kleine Nase und weinrote Lippen. Ihr Kleid war eine Mischung aus grün und blau und gab einen starken Kontrast zu ihren Haaren. Das Kleid war aus leicht gecrinkeltem Stretchstoff mit einem V-Ausschnitt. Es hatte zwei Schlitze auf der Vorderseite und ermöglichte somit einen Blick auf ihre sportlich durchtrainierten Beine. Durch einen Holzring, der Mittig im Kleid zusammenlief, konnte man auch hier seitlich einen Blick auf die Haut der Kriegerin sehen. An der Oberseite des Rings waren zwei separate Oberteile befestigt, deren Enden ihr einmal um den Nacken befestigt waren. Außerdem hingen zwei frei bewegliche Tücher an der Unterseite des Holzringes. Auch trug sie einen braunen Schultergurt, welches ihr einmal um die Taille und die Schulter gebunden war. Darin steckte ihr Schwert. An ihren Handgelenken trug sie braune Armschienen. Emeraude hielt die Hände hoch. „Ich bin Königin Emeraude. Wir wollen um eine Audienz bei Königin Evangeline bitten.“ Die Kriegerin mit dem blaugrünen Kleid trat auf Emeraude zu. Sie ließ aber keinen von den anderen aus den Augen. Vor Emeraude blieb sie stehen und musterte sie. „Sie wird sich freuen. Folgt mir.“ Die anderen Kriegerinnen ließen ihre Waffen sinken und die kleine Truppe folgte der Fee stumm. Vor einem großen Palast, welches nur aus Glas bestand, drehte sich die Fee erneut zu den Neuankömmlingen zu. „Ich werde euch zuerst ankündigen.“ Da ging aber schon das Tor auf und eine weitere Fee mit langen, pechschwarzen, glatten Haaren flog auf sie zu. Caitlin wusste sofort, dass das die Feenkönigin sein musste. Sie trug ein langes schneeweißes Kleid. Die Ärmel davon waren aus Tüll und hatten von den Schultern, bis zu den Handgelenken einen Riss, sodass man ihre Arme sehen konnte. Ihre Flügel waren durchsichtig aber glitzerten. Sie trug eine Triana um die Stirn, ebenfalls in weis. Ihr komplettes Outfit bildete einen Kontrast zu ihren Haaren. „Das ist nicht nötig, Almeda.“ Die Fee in dem weisen Kleid sah sie mit ihren Kristallblauen Augen an. „Lange ist es her, Emeraude.“ Sie landete vor Emeraude. „Schön dich zu sehen.“ Caitlin starrte Emeraude an. Sie duzte die Feenkönigin? Dann umarmten sie sich. „Ebenfalls, Schwester.“ „Schwester?“, entfuhr es Caitlin und sie schlug sich die Hand vors Mund. „Du hast ihnen nicht erzählt, woher du mich kennst oder überhaupt diesen Platz?“ „Nein. Evangeline, wir brauchen deine Hilfe.“ Die Königin der Feen nickte. „Folgt mir.“ Sie flog voraus und die Kriegerin, die Almeda hieß, bildete den Abschluss.