Auf der heißen Kohle zu gehen schmerzt, aber auf Wolke sieben zu schweben ist schlimmer. Du musst mit der steten Angst leben zu fallen. Wo bin ich sicher? Wo fühlt es sich heimelig an? Wo kann ich einschlafen, ohne unter das Bett zu sehen, ob dort ein Monster lauert?
Was ziehe ich an? Das kleine Schwarze, dass du so magst? Oder das Weiße? Ein Teufel, der sein wahres Äußeres leugnet, und sich scheinheilig anzieht? Mit den schwarzen Louboutins, um sich selbst in Erinnerung zu rufen wer man wirklich ist? Perfekt.
Ich geh rein. Jeder sieht mich. Ich sehe verdammt heiß aus, und selbstbewusst.
Aber was trage ich unter meinem Kostüm? Einen spitzen BH. Und darunter? Nichts. Ich bin nackt. Weiche, kilometerlange zerbrechliche Haut. Lüstern nach Berührung und Geborgenheit. Nach Wärme.
Schon allein ein Sandkörnchen könnte meine Haut verletzen.
Und du willst mich. Wasch deine Hände! Sie riechen nach Rauch. Die Gase könnten in meine Haut eindringen und sie vergiften.
Du sagst ich sei kompliziert? Ich will mich doch nur selbst schützen. Weil ich mich liebe.
Der Moment ist gekommen. Du willst mich, und meine Lippen berühren. Sie sind rot. Weil du sie so magst. Du und deine zurückgestreiften Haare nähern sich meinem Gesicht. Wie wird es ausgehen? In Flammen oder im Paradies? Tanzt du mit mir im Mondschein? Behandelst mich so, wie ich es verdient hätte? Nimmst du mich mit in deine Höhle? Legst du mich in dein weiches Bett?
Reflexartig schaue ich darunter. Kein Monster. Nur eine Leiche.