Die Schneeflocken wirbelten durcheinander und im Licht der Leuchtreklamen und Straßenlaternen sah es aus, als würden sie einen regelrechten Tanz veranstalten. Der kalte Wind blies unaufhörlich, und wer an diesem Abend nicht längst zuhause oder auf einer der unzähligen Weihnachtspartys in der Londoner Innenstadt war, der flüchtete sich so schnell es ging in einen der hell erleuchteten Pubs, die um diese Jahreszeit nicht weniger voller Lichterketten und Weihnachtskitsch hingen, als die großen Kaufhäuser der Oxford Street. Connor hatte echt genug davon. Er hatte sich vor dem Schneesturm draußen ins Salisbury Pub gerettet und versuchte sich darüber klar zu werden, was da vorhin auf der Party passiert war, während er seinen Cider trank. Der ging auf’s Haus, hatte die Barkeeperin mit einem Lächeln und einem Augenzwinkern gesagt und auf sein Weihnachtsmann-Outfit gedeutet. Connor lächelte etwas müde, aber nett zurück. Seit Wochen schien gefühlt jeder Mensch, den er kannte oder traf, nur noch im Weihnachtstaumel zu sein. Alle planten ihre Einkäufe, überlegten, was sie auf der diesjährigen Feier im Büro tragen würden, ob sie einen Christmas- Jumper bräuchten oder ob die unsexy wären und, und, und...
Wahrscheinlich hatte die Tatsache, dass er sich aus diesen ganzen Planungen heraushielt, ihm die Hauptrolle des Abends eingebracht: Santa Claus. Erst gefiel ihm die Idee kein bisschen, eigentlich noch weniger als das, denn an den Weihnachtsfeiertagen im letzten Jahr war seine Beziehung mit Daniel aus der PR-Abteilung in die Brüche gegangen. Nicht wegen Weihnachten, an Weihnachten. Wegen? Was eigentlich? Daniel hatte es so formuliert, als wäre Connor spießig, eifersüchtig und eingebildet. Dabei war er es einfach nur satt, dass Daniel ständig „was nebenher“ laufen hatte und nicht mal ehrlich und verantwortungsvoll genug war, um auf Safer Sex zu achten. Wichser! Er war noch nicht betrunken genug, um nicht weiter darüber nachzudenken oder sich nicht zu ärgern. Er bestellte einen Whiskey. Okay, wo war er vor dem Whiskey stehen geblieben? Fuckin‘ Daniel und das sexy Santa- Outfit. Na, jedenfalls sah er diese Idee mit sich als Weihnachtsmann als Herausforderung. Er würde nicht in einem schlecht geschneiderten Polyester- Mantel, von dem der halbe Fellkragen abfiel, bevor die Party zu Ende war oder mit alberner Bommelmütze dort auftauchen. Was ihn dazu veranlasste, das Ganze völlig neu zu interpretieren. Daher die weiße Freddy-Mercury-Style Hose mit den roten Seitenstreifen und dazu die eng sitzende, rote Biker- Lederjacke. Sein Haar hatte er mit weißer Haarkreide und Gel gestylt. Alles zusammen war jedenfalls der Hingucker gewesen und zunächst war es auch echt lustig. Seine Kollegen und Kolleginnen aus dem Büro fanden es cool, dass er sich nicht in so ein altmodisches Kostüm geworfen hatte. Zu dumm nur, dass die Sache dann aus dem Ruder lief. Wenn er es in irgendeiner Weise geahnt hätte, dass sein Boss auf ihn abfahren könnte, ganz ehrlich, dann hätte er den Scheiß gelassen. Der Mann hatte Frau und Kinder und es gab nie irgendwelche Anzeichen für sein Interesse.
Zunächst war es noch irgendwie berauschend. Sie hatten natürlich getrunken und die Musik war laut und Connor war ein richtig guter Tänzer. Sein Boss auch, wie sich herausstellte. Es machte Spaß, ja, verdammt, er war auf einer Party und er wollte Spaß haben. Aber dann doch nicht so! Connor wurde schwindelig, wahrscheinlich hatte er genug getrunken, und er wollte an die frische Luft, also ließ er seinen Boss stehen und suchte sich einen Weg durch die anderen Tänzer, bis zum Balkon. Die Tür ließ sich nicht öffnen, also war er schon halb auf dem Rückweg, als sein Boss kam, um ihm vorzuschlagen, in seinem Büro auf den Balkon zu gehen. Wäre Connor nüchterner gewesen, wäre das nicht sein Boss gewesen, hätte er das sofort durchschaut. So nicht. Als sie die Tür zum Büro erreichten, wurde er unsanft hinein geschoben und die Tür knallte hinter ihnen zu. Connor tastete nach dem Lichtschalter, aber die Hand seines Bosses zog Connors Hand da weg. „Lass doch, das brauchen wir nicht“, hörte er den Mann sagen, da schellten seine Alarmglocken endlich los. Im nächsten Moment drängte sich der Typ von hinten an ihn und drückte ihn mit dem Gesicht zur Wand.
„Hey, lass das“, brachte Connor zusammenhängend hinaus. Was? Wie?
„Na, komm schon, lass die Party krachen“, schnaufte der Mann an seinem Ohr.
Connor drehte den Kopf angewidert zur Seite. Nein, er wollte es nicht krachen lassen. Er versuchte, sich von der Wand abzudrücken, den Kerl abzuschütteln, aber der schien mehr Halt und mehr Gewicht zu haben und drückte ihn noch immer viel zu fest an die Wand. Der Moment, als er spürte, wie der Typ sich hinter ihm an seinem Hosenstall zu schaffen machte, war es, der Connor dann die notwendige Panik und Kraft gab, um sich erfolgreich zu wehren. Er trat dem Mann erst kräftig auf den Fuß, dann packte er seinen Kopf vorn am Haarschopf und zog so fest er konnte. Sein Boss schrie überrascht auf, ließ von seiner Umklammerung ab, um seine Hände an die von Connor zu bringen, da konnte der sich loswinden, den Typen mit einem weiteren Tritt von sich wegstoßen und die Tür öffnen, um hinaus zu gelangen. FUCK! Fuck. Fuck. Connor beruhigte sich erst wieder halbwegs, als er draußen im Schneetreiben auf der St. Martin’s Lane, unweit von Trafalgar Square, vom Laufen ins Gehen zurückschaltete. Noch immer verstört, aber klarer als zuvor auf der Party.
„Noch ein Whiskey, Süßer?“, wollte die Barkeeperin wissen, „Fahren mit dem Schlitten kannst du sowieso nicht mehr.“
Connor lächelte und lehnte ab. „Danke dir, aber ich denke, es reicht. Wo gibt’s hier 'n Taxi?“
„Unten an Charing Cross.“
„Danke.“
„Keine Ursache. Merry Christmas.“
„Merry Christmas.“
Er bezahlte, machte seine Lederjacke fest zu und ging hinaus. Auf dem Weg zum Bahnhof Charing Cross würde er noch an ein oder zwei Gay Bars vorbeikommen. Keine Ahnung, warum ihm das in den Sinn kam, aber irgendwie stand ihm nicht der Sinn danach, mit dem Gefühl, er wäre beinahe von seinem Boss zum Sex gezwungen worden, nachhause zu fahren. Er war doch ganz sicher nicht der einzige junge Mann in London, der enttäuscht und verlassen durch die verschneite Londoner Nacht vor dem Weihnachtsmorgen taumelte. In dem Santa-Outfit hätte er sicher gute Chancen auf einen One-Night-Stand, wenn ihm ein Typ gefiel. Er nahm die Abkürzung an St. Martin-in-the-Fields und dem Oscar Wilde Denkmal vorbei und konnte bereits die grell beleuchtete Tür eines Clubs sehen, als sich sein Blick an etwas anderem fing.
Da hockte ein Mensch auf einer Bank vor dem Bahnhof. War der etwa bei diesem Schneetreiben und diesen Temperaturen eingeschlafen? Taxis fuhren jedenfalls an der Bank vorbei und der Typ regte sich nicht. Connor ging zu ihm und rüttelte ihn an der Schulter. Sein blonder Kopf war nach vorn auf die Brust gesackt. Er schlief. „Hey du, bist du okay?“
Der Typ hob den Kopf. „Was is' ?“
Connor blinzelte etwas überrascht. Der Blonde war jung, gutaussehend, sehr sogar und auch nicht wenig betrunken. Bestimmt war der aus einer der Gay Bars gekommen und hatte es nur bis zu der Bank geschafft. Wer ließ denn so einen Jungen einfach betrunken in die Kälte hinaus? Hilflos, ergänzte er in Gedanken. Okay, da musste er etwas tun. „Hör mal, weißt du wo du bist, wo du hin willst?“
„Tsss, ich bin hier mit dem Weihnachtsmann…“
Alles klar. Die Verkleidung war offenbar wirklich gut. „Okay, ich mein’s ernst. Du kannst nicht hier draußen bleiben. Ich schau jetzt in deine Taschen.“
Connor schaute in den Jacken- und Hosentaschen nach einem Hinweis, wer er war oder wohin er gehörte. Da war nur ein bisschen Kleingeld, zwei verpackte Kondome als ein weiterer Hinweis auf die Gay Bar Theorie und ein Bierdeckel mit einer verwischten Telefonnummer. Na super. Wenn er ein Portemonnaie mit Ausweis gehabt hatte, dann war es verloren oder gestohlen.
„Okay Süßer, so geht das nicht. Du kommst mit zu mir. Ich hab 'ne Couch.“
„Hast du auch 'n Schlitten?“
„Du bist ganz schön frech.“
„Tsss.“
Der Blonde ließ sich, unsicher auf den Beinen, aber gutwillig, von Connor ins Taxi helfen. Der schaute sich nochmal um, ob nicht irgendjemand doch für den jungen Mann verantwortlich schien, aber das war wohl nicht der Fall. Also gab Connor dem Taxifahrer seine Adresse und los ging's.
Als ausgerechnet „Last Christmas“ von Wham im Radio lief, begann der Blonde mitzusingen und der Taxifahrer schien es für eine gute Idee zu halten, die Lautstärke aufzudrehen. Connor verdrehte genervt die Augen. "Last Christmas, I gave you my heart, but the very next day, you gave it away …" Mal ehrlich, das Ding war doch voll bescheuert. Trotzdem hatte der Blonde 'ne ganz annehmbare Stimme …
Zuhause angekommen bezahlte Connor und irgendwie gelang es ihm, den anderen Mann unterzuhaken, damit sie gemeinsam die zwei Etagen hinauf bis zu seiner Wohnung schafften. Im Treppenhaus sang der noch immer weiter, also versuchte Connor es mit einer Ablenkungstaktik.
„Hey, Wham, hast du auch einen Namen?“
„Ja klar doch, this year, to save me from tears …”
Er schüttelte ihn ein bisschen und schaute ihm in die Augen. „Ich heiße übrigens Connor.“
„Schöner Name, für’n Weihnachtsmann … I give it to someone special …”
“UND DU?”
“Nich' so laut, ich bin doch nich' schwerhörig. Zach!“
„Ist das 'n Geräusch oder dein Name?“
„Zachary, is' mein Name.“
„Freut mich“. Freut mich noch mehr, weil wir endlich oben sind.
Connor öffnete die Tür, machte Licht und zog Zach mit sich hinein. Und ohne groß auszuruhen oder abzuwarten, bugsierte er ihn direkt ins warme Wohnzimmer auf die Couch. Dort ließ er ihn nieder, zog ihm die vom Schnee feuchte Jacke und die eisigen Schuhe aus und packte ihn unter eine dicke Decke. Er schien zu schlafen, kaum dass er auf der Couch zum Liegen kam. Connor ließ die Tür zum Flur einen Spalt breit offen, für den Fall, dass der Blonde nachts wach würde und sich orientieren müsste. Dann streifte er sich selbst die Stiefel und die Jacke ab und wankte so wie er war in sein Bett. Was für eine seltsame Nacht…
Am Weihnachtsmorgen weckte ihn der Räumdienst vor dem Haus mit lautem Getöse. Connor ging mit dem Kopf unter sein Kissen und stellte leider fest, dass das nichts half. Dann erst fiel ihm ein, dass er nicht allein in seiner Wohnung war. Bestimmt würde dieser hübsche Blonde, Zach, auch wach bei dem Lärm. Vorsichtig erhob sich Connor aus dem Bett und schlich zum Wohnzimmer, um durch den Türspalt nachzusehen. Nein. Der Typ schlief noch tief und fest. Also beschloss Connor, im Bad eine heiße Dusche zu nehmen. Als er sein Shirt über den Kopf streifte und dagegen stieß, fiel es ihm schmerzhaft wieder ein. Da war eine Beule am Kopf. Oh verdammt. Ja, sein Boss hatte ihn wirklich vor die Wand gehauen. Was also tun? So tun, als wäre nichts gewesen, außer eines dummen Partystreichs? Kündigen? Eine Anzeige? Warum musste ihm sowas passieren? Hatte er es mit dem sexy Santa Outfit darauf angelegt? Nein, Unsinn. Das sollte ein Scherz sein und bestimmt wollte er nicht, dass ausgerechnet sein Boss auf ihn losging. Er bräuchte jetzt eine warme Dusche, damit er sich besser fühlte.
„Hey, sexy Santa“, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich.
Connor fuhr überrascht herum. Da stand Zachary und blinzelte ihn verschlafen an.
„Guten Morgen, du.“ Connor schlug einen freundlichen Ton an und lächelte.
„Ja, denk ich auch. Ich erinnere mich nicht an alles, aber an dich.“
„Kann ich mir denken.“
„Dein Haar ist nicht echt weiß, oder?“ Zach trat an Connor heran und hob eine Hand an sein Haar. „Darf ich?“
Connor war nicht gleich klar wieso, aber er nickte. „Ist rot, eigentlich.“
Zachary strich ein paar von den weiß gefärbten Strähnen zur Seite. Ganz sacht. „Passt zu deinen grünen Augen, Santa.“
„Connor.“
„Ach ja. Du hast da ein Hämatom.“
„Ist nicht so wild.“
„Gut, dann kann ich dich … anfassen?“
Connor blinzelte jetzt nicht wenig überrascht. Der blonde Zach war kaum wach und ging ganz schön ran, was ihm … natürlich … gefiel. Er hielt einfach nur still und versuchte ruhig zu atmen, während Zach sich etwas vorbeugte und ihm mit den Lippen einen Kuss auf die wunde Stelle an der Stirn gab.
„Tut gar nicht weh“, hauchte Connor, was nicht so ganz stimmte. „Ist dir klar, was du da machst?“
Zach lächelte und griff mit einer Hand ins Haar an Connors Nacken. „Wie fühlt es sich denn an?“
„Nach mehr …“
„Bin ich deswegen hier?“ Zach kam jetzt mit dem Mund dicht an sein Ohr, so dicht, dass Connor seinen heißen Atem spüren konnte und den Kopf zur Seite neigte, um ihm besseren Zugang zu seinem Hals zu ermöglichen. Nein, eigentlich war Zachary hier, weil Connor einen furchtbaren Abend hatte und ihn dann vor dem Bahnhof aufgelesen hatte, damit er nicht erfriert …
„Ja“, raunte er nur. Es fühlte sich an wie ein Ja. Erst recht, als Zach ihn dort küsste, wo sein Hals zur Schulter überging. Das jagte direkt einen warmen Schauer über seinen Oberkörper. Bestimmt wurde er jetzt rot. Er wurde immer rot, wenn er erregt war ...
Zach ließ es nicht bei dem einen Kuss und arbeitete sich an seinem Hals nach oben. Connor wollte nun nicht länger nur passiv genießen, er wollte mehr. Er griff mit beiden Händen in Zachs Blondschopf und zog ihn zu sich für einen Kuss auf den Mund. Zach öffnete ihm seine Lippen und Connor begann, sich daran zu schaffen zu machen. Er knabberte und saugte daran, ließ seine Zunge tastend darüber wandern, bis er merkte, dass Zach den Kuss zu erwidern begann. Jetzt wurde auch sein Küssen fordernder, ihre Zungen umspielten einander und Zach begann, sich mit dem Körper an Connor zu drängen. Connor ließ von dessen blondem Haar ab, um ihm den Pullover über den Kopf zu ziehen. Zach ließ es bereitwillig geschehen, dann begann er, sich an Connors Hose zu schaffen zu machen. Er öffnete sie vorn und versuchte, sie über die Hüften herunter zu streifen.
„So eilig?“, fragte Connor, aber das war nur gespielt. Er war längst hart und wollte mehr und endlich aus dem Ding heraus. Er begann, auch an Zachs Jeans zu zerren. „Los, weg damit“, wies er ihn an.
Zach gehorchte und zog sich das Teil mit einem Lächeln herunter, das verführerisch und selbstbewusst zugleich war. Connor ließ seine Augen über den jugendlich muskulösen Körper des Blonden wandern. Die langen, kräftigen Glieder, die mit blondem Flaum überzogene Brust, der feste Po und nicht zuletzt seine beachtliche Erektion. Zach begegnete Connors Blicken und lächelte wissend. „Oh gut, ich gefalle dir“, brachte er halb flüsternd hervor.
„Sehr sogar.“
„Jetzt du.“
Schüchtern klang das keineswegs und noch eh sich Connor versah, war Zach wieder dichter an ihn herangetreten und langte jetzt an ihm vorbei, um den Wasserhahn in der Dusche aufzudrehen. Er grinste, als wäre das die Idee des Tages, was es ohne Zweifel war.
„Ich will dein rotes Haar sehen“, fuhr er fort.
„Nichts leichter als das“, gab Connor zurück und ließ die Hosen fallen. Kein Zweifel, er war ein echter Rotschopf.
Der andere lächelte amüsiert über den Scherz und sicher auch nicht weniger über den Rest von Connors Anblick. Er war groß, schlank und kräftig, mit der Figur eines Schwimmers.
Ohne länger zu zögern, kam Connor zielsicher auf Zach zu, schlang seine Arme um ihn und schob ihn rückwärts in die Glaskabine. Zach lachte einmal überrascht auf, weil das Wasser noch nicht ganz so heiß war, wie ihre beiden Körper, aber das störte kein bisschen. Während das Wasser auf sie hernieder prasselte, schlangen und drängten sie sich umeinander und aneinander. Ihre Münder suchten sich und sie küssten und leckten und stöhnten. Zach drehte sie irgendwie herum, sodass Connor jetzt mit dem Rücken an den Fliesen stand. Er schob ihm eines seiner Beine zwischen die Beine, sodass sich ihre jungen Leiber noch näher kamen und ihre Erektionen sich aneinander rieben.
„Fass mich an“, verlangte Zach jetzt mit tiefer, erregter Stimme und Connor würde alles tun und das erst recht. Er fuhr mit seiner Hand zwischen ihren nassen Körpern herunter und nahm Zachs Härte in seine Hand. „Du auch“, wies er ihn an und gleich darauf spürte er den festen Griff des anderen. Für einen kurzen Moment schwindelte ihn, er warf den Kopf zurück und lehnte sich hinten an und mit einem Arm um Zach geschlungen, hoffte er, genug Halt zu haben. Der Blonde schien nun überall zu sein, zumindest spürte Connor ihn überdeutlich. Die Lust seiner Küsse, den Druck seines Körpers, die Hand, die ihn genau da massierte, wo sich die Hitze seines eigenen Körpers zu konzentrieren schien, die andere Hand in seinem Haar. Connor spannte sich an und versuchte gleichzeitig eine Restkontrolle über das zu behalten, was er mit Zachs bestem Stück tat. Irgendwie. Ihrer beider Atem ging inzwischen schnell und stoßhaft, wie sich auch die Bewegungen ihrer Hände steigerten. Ihr Blut schien zu rasen, heiße Schauer jagten über ihre Körper, bis endlich die Erleichterung kam. Connor zuckte in Zachs Hand und kam irgendwohin, irgendwie. Gleich darauf spürte er, wie sich Zach über seine Hand und seinen Bauch ergoss. Es war heiß, es war richtig, es fühlte sich so wahnsinnig gut an. Dennoch hörten sie noch längst nicht auf zu küssen. Connor küsste und leckte schließlich noch Zachs Brust, während der ihm den Nacken kraulte. Dann hörte Connor ihn irgendwann leise lachen. „Was ist so witzig?“, fragte er noch halb benommen.
„Ich seh’s jetzt erst. Die weiße Farbe ist ab.“
„Und, zufrieden?“
„Soll das 'n Witz sein? Sehr!“
„Cool.“
„Eher hot.“
„Du bist frech.“
„Das hast du schon mal gesagt.“
Irgendwann später hatten es sich die beiden in Connors Küche bei Instant Kaffee gemütlich gemacht. Er hatte umsonst gehofft, dass er irgendwo noch was Besseres als Toast und Jam finden würde, aber da hatte er falsch gelegen. Immerhin gab es das.
„Was machst du denn so, wenn du nicht der Weihnachtsmann bist?“, fragte Zach irgendwann mit einem hinreißenden Lächeln.
„Webdesign, schwimmen, lesen, tanzen gehen. Und du?“
„Medizinstudium, Musical, lesen und ganz gut kochen.“
„Tut mir leid, der Toast.“ Connor versuchte ein entschuldigendes Lächeln.
„Du hast ganz klar andere Talente. Und danke nochmal, wegen gestern Nacht. Ich war wohl echt dicht und das war ganz schön dumm.“
„Ich war gestern auch dumm. Trotzdem sind wir jetzt hier.“
„Gefällt mir gut.“
„Mir auch.“
Wow! Das war irgendwie ein gutes Gespräch, ohne viel Umschweife, fand Connor. Da würde er Zach den Wham- Song glatt verzeihen.
„Du bist übrigens beklaut worden. Keine Brieftasche, kein Handy.“
„Shit, ja. Hab ich mir schon gedacht. Du wirst mir was pumpen müssen, für's Taxi.“
„Das heißt, dass ich dich wiedersehe.“ Connor hob eine Augenbraue.
„Allerdings“, strahlte der Blonde.
Connor wartete kurz, ob noch was kam, er wollte selbst nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Und dann kam es.
„Hast du morgen schon was vor, Connor?“ Zach schaute neugierig und ein wenig aufgeregt. Er wollte wohl auch nicht so vorschießen oder tat es sonst nicht.
„Nein, hab ich nicht.“ Das war so fast die Wahrheit. Mittags wäre er bei seinen Eltern. Danach offen für alles. Das musste sein, was Zach meinte. Bitte, frag einfach...
„Cool. Dann komm doch abends zu mir. Und bring die rote Jacke mit.“
...
Ein dickes Dankeschön geht an den Vampirfürsten Riley Escanor-McForest, der das Buchcover für mich so schön aufgehübscht hat.
Last but not least, meine Weihnachtslieder- Favoriten: Frankie Goes to Hollywood (The Power of Love) und Queen (Thank God It's Christmas)