Die Labertaschen - wir alle sind schon mal auf sie gestoßen.
Als Autor, der dieses Handwerk bereits seit Jahren ausübt, kann ich nur bestätigen, dass es manchmal Kapitel oder Szenen gibt, die plotmäßig nicht viel hergeben. Von daher kann es theoretisch jedem passieren, dass er mal ein reines Laberkapitel verbricht.
Autor-chans eines gewissen Schlages schämen sich allerdings nicht einmal dafür, ihren Lesern ein solches, unwichtiges Kapitel unter die Nase zu halten.
Paradebeispiele sind diese peinlichen Aneinanderreihungen, was das Prota-chan tut, nachdem es aufgewacht und aufgestanden ist.
Diese Kapitel beschreiben, wie es sich die Zähne putzt, beschreibt im Detail, was genau das Prota-chan gedenkt, an Kleidung zu tragen, wie diese aussieht, wie sie sitzt und natürlich, wie extrem sexy oder süß es in diesem Klamotten doch aussieht.
Um den Anschein eines ernsthaften Kapitels zu erwecken, mogelt das Autor-chan oftmals noch einen zuhöchst tiefsinnigen Dialog zwischen Prota-chan und Mutter, Vater, Geschwister oder BF hinein.
Man soll ja niemandem vorwerfen können, das Kapitel würde nichts aussagen, nicht wahr?
Enden tun diese Meisterwerke dann damit, dass man - nur mit der Information, was Prota-chan am Leib trägt, was es gefrühstückt hat und dass es offenbar reinlich ist - diesem dabei zusieht, wie es das Haus verlässt, um zur Schule, Uni, Job etc. zu gehen.
Im idealen Fall versucht man, dieses Gelaber zu vermeiden und strafft stattdessen die Handlung etwas. Anstatt einen Filler zu schreiben, geht lieber gleich zum nächsten Punkt in eurer Storyline über - sofern so etwas existiert...